Digitalscham

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Digitalscham (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Digitalscham
Genitiv der Digitalscham
Dativ der Digitalscham
Akkusativ die Digitalscham

Worttrennung:

Di·gi·tal·scham, kein Plural

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Digitalscham (Info)

Bedeutungen:

[1] Ökologie: Empfinden der Reue / etwas Falsches zu tun bei Benutzung des Computers und des Internets, ausgelöst durch das Bewusstsein der negativen Folgen zum Beispiel für die Umwelt infolge großen Energieverbrauchs in Rechenzentren und Server-Farmen

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Adjektiv digital und Scham
Das Wort ist ein Neologismus

Beispiele:

[1] „Deshalb sind nicht wenige Hacker auch etwas zwiegespalten, wenn das Gespräch auf die seit neuestem stärker diskutierte "Digitalscham" kommt. Den Begriff hat unter anderem Petra Grimm, Professorin für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien in Stuttgart, in diesem Herbst sehr populär gemacht.“ [1]
[1] „Flugscham ist spätestens seit diesem Jahr ein fester Begriff […]. Viele Menschen plagt aber auch Digitalscham: dieses zerknirschte Gefühl, die Weihnachtsgeschenke doch schon wieder bei Amazon bestellt zu haben, obwohl man doch die Berichte über die Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren weiß.“ [2]
[1] „Eine Digitalscham – ähnlich dem Begriff der Flugscham – wäre allerdings überzogen, erklärt Thomas Nau von der Universität Ulm gegenüber dem "Spiegel". "Ich finde nicht, dass man den Menschen wegen einer E-Mail ein schlechtes Gewissen machen muss." Das Problem liege vielmehr in den Spam-Mails – und dem Verbrauch speicherintensiver Daten. Es liege an den Online-Unternehmen, den Datenverkehr schleunigst klimaneutral zu gestalten.“[3]
[1] „Sicherheit von Messengerdiensten, nachhaltige Software, Zyklus-Apps und Bullshit-Jobs: Die Themen auf dem 36. Kongress des Chaos Computer Clubs in Leipzig sind bunt und vielfältig. Auch Themen wie Klimawandel und „Digitalscham“ stehen auf der Agenda.“[4]
[1] „Müssen wir neben der "Flugscham" bald auch die "Digitalscham" in unseren Wortschatz aufnehmen, weil wir mit unserer Digitalisierungs-Wut so viel Energie verschleudern? Ja, wir haben ein Problem, sagen unter anderem die Experten des "Shift Project".“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Peter Welchering: Chaos Communication Congress – Hacker zwiegespalten bei Digitalscham. In: zdf.de nachrichten, 27.12.2019.
  2. Lisa Hegemann, Meike Laaff: Digital konsumieren, blöd fühlen, aber trotzdem weitershoppen?. In: Zeit Online. 19. Dezember 2019, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 13. April 2020).
  3. E-Mails schlecht fürs Klima? Energiefirma ruft zu Verzicht auf. In: gq-magazin.de, 18.12.2019 x.
  4. Willkommen bei Eliza, Borg und Co., Deutschlandfunk. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
  5. Der große Hunger nach Strom, Bayerischer Rundfuk. Abgerufen am 30. Dezember 2019.