Common Sense

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Common Sense (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Common Sense
Genitiv des Common Sense
Dativ dem Common Sense
Akkusativ den Common Sense

Alternative Schreibweisen:

Commonsense

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Common sense, common sense

Worttrennung:

Com·mon Sense, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˌkɔmənˈsɛns],[1][2] [ˈkɔmənˌsɛns][1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Common Sense (Info)

Bedeutungen:

[1] bildungssprachlich: normaler, klarer Verstand; rationales Urteilsvermögen; Verständnis für das Gemeinwohl

Herkunft:

Das Wort wurde Mitte des 18. Jahrhunderts aus dem gleichbedeutend englischen common sense → en entlehnt,[3] welches seinerseits vom gleichbedeutend lateinischen sensus communis → ladie allgemein herrschende Anschauunglehnübersetzt wurde[4] (dieses aus sensus → la ‚Sinn, Verstand‘, zu sensum → la, Partizip Perfekt von sentire → lafühlen, empfinden, wahrnehmen‘ und communis → lagemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein‘).[3]

Synonyme:

[1] der gesunde Menschenverstand, Gemeinsinn
[1] gehoben: Sensus communis

Beispiele:

[1] „Leute von ſchwachem Common sense ſind die[,] die alles wahrſcheinlich finden[,] was ihnen ein Mann, auf den ſie einmal ein Vertrauen geſetzt haben, vorſagt: […]“[5]
[1] „Neben dem Fleiße, zu dem ihn ſein hohes Pflichtgefühl trieb, kam ihm in Erfüllung ſeiner Regentenpflicht ein ungewöhnliches Maß von klarem, durch Erlerntes weder unterſtützten noch beeinträchtigten geſunden Menſchenverſtande, common sense, zu Statten.“[6]
[1] „Bei der Pünderwahl konnte das Zentrum in praxi seine Bereitschaft demonstrieren, common sense und Realpolitik über das dogmatische Beharrungsvermögen zu stellen.“[7]
[1] „Wir leugnen keineswegs: die Londoner Bobbies sind reizend, die Beamten des Home Office höflich und die Leitartikel der Times voll Common Sense.[8]
[1] „Er hält es vielmehr mit dem Common sense, mit dem gesunden Menschenverstand.“[9]
[1] „Diese Haltung, der völlig fehlende Common Sense, ist einer der Hauptgründe für den indischen ‚Three-step‘ — ein Schritt vorwärts, zwei zurück — der dazu führte, daß die zweitgrößte Nation der Welt heute als eine Art Bananenrepublik abgeschrieben wird, immer unfähiger, ihre Probleme zu lösen.“[10]
[1] „Es scheint, als wären essenzielle Werte unseres Gemeinwesens ins Wanken geraten: Empathie, das Einstehen für Bedrängte, das Aufstehen gegen Unrecht, kurz – der Common Sense.[11]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Common Sense, Commonsense
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Common sense
[1] The Free Dictionary „Commonsense, Common Sense
[1] Duden online „Common Sense, Commonsense
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Commonsense, auch Common Sense“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Commonsense, auch Common Sense“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Commonsense
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Commonsense, Common Sense
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalCommon Sense
[1] Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Duden, Das Neue Lexikon in zehn Bänden, mit rund 100 000 Stichwörtern und über 7 500 meist farbigen Abbildungen, Spezialkarten, Tabellen und Übersichten im Text. 3. Auflage. Band 2: Beti – Drah, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-04323-7, Stichwort »Common sense«, Seite 631.
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Commonsense, auch Common Sense«, Seite 170.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Commonsense, auch Common Sense«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Common Sense, auch Commonsense«, Seite 271.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Common Sense, Commonsense«.
[1] Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 3. Band: Baby – Cutter, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1997, ISBN 3-11-015741-1, DNB 951142895 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung/Redaktion von Gerhard Strauß), Stichwort »Common sense«, Seite 795–796.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Common Sense, Commonsense«, Seite 381.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Common Sense«, Seite 283.
  2. Nach Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Stichwort »Commonsense«, Seite 419.
  3. 3,0 3,1 Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 3. Band: Baby – Cutter, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1997, ISBN 3-11-015741-1, DNB 951142895 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung/Redaktion von Gerhard Strauß), Stichwort »Common sense«, Seite 795.
    Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Common sense
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Common Sense«, Seite 271.
  5. Georg Christoph Lichtenberg: [Sudelbuch] E. [London?] 1775–1776, Seite ⅭⅢ [90] (Zitiert nach Digitalisat der SUB Göttingen).
    Wolfgang Promies (Herausgeber): [Heft] E 1775–1776. In: Georg Christoph Lichtenberg. Schriften und Briefe. 5. Auflage. Erster Band, Sudelbücher Ⅰ, Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-86150-042-6, Seite 426 (Zitiert nach Internet Archive).
  6. Otto Fürſt von Bismarck: Gedanken und Erinnerungen. 1. Auflage. Zweiter Band, Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart 1898, Seite 281 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  7. Burgfrieden. In: DER SPIEGEL. Nummer 18, 1. Mai 1948, ISSN 0038-7452, Seite 5 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 29. Juni 2019).
  8. Eric Orton: Die Snobs im Wohlfahrtsstaat. In: DIE ZEIT. Nummer 23, 10. Juni 1954, ISSN 0044-2070, Seite 4 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 29. Juni 2019).
    Die Kursivsetzungen im Originalsatz von »Home Office« und »Times« wurden nicht übernommen.
  9. Willi Bongard: Ein Praktiker der Theorie. In: DIE ZEIT. Nummer 09, 28. Februar 1969, ISSN 0044-2070, Seite 31 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 29. Juni 2019).
  10. Asiens kranker Riese. In: DER SPIEGEL. Nummer 39, 24. September 1973, ISSN 0038-7452, Seite 145 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 29. Juni 2019).
  11. Daniel Killy: Es ist dröhnend still. Ein demokratischer Staat muss sich verteidigen, wenn sich ein Geist der Intoleranz breit macht. In: Jüdische Allgemeine Online. 27. Juni 2019, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 29. Juni 2019).