Cölomtheorie

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Cölomtheorie (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Cölomtheorie die Cölomtheorien
Genitiv der Cölomtheorie der Cölomtheorien
Dativ der Cölomtheorie den Cölomtheorien
Akkusativ die Cölomtheorie die Cölomtheorien

Anmerkung:

Die Phylogenese des Cöloms ist bereits vor dem Kambrium abgelaufen. Somit stehen keinerlei fossile Abbilder dieses Vorgangs zur Verfügung. Man ist deshalb in diesem Bereich auf eine Theoriebildung auf der Basis vergleichend-morphologischer, ontogenetischer Modelle rezenter Organismen angewiesen.

Alternative Schreibweisen:

Coelomtheorie

Worttrennung:

Cö·lom·the·o·rie, Plural: Cö·lom·the·o·ri·en

Aussprache:

IPA: [ˌt͡søˈloːmteoˌʁiː]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Zoologie, Cölomtheorie i. e. S.: die 1881 von den Brüdern Oscar und Richard Hertwig aufgestellte Theorie zur phylogenetischen Entstehung des mittleren Keimblatts (Mesoderm) und des Cöloms aus Abfaltungen des Darmblattes, die auch als Enterocöltheorie bezeichnet wird[1]
[2] Zoologie, Cölomtheorie i. w. S.: generalisierende Bezeichnung für verschiedene Theorien (Enterocöltheorie, Gonocöltheorie, Neprocöltheorie, Planulatheorie, Schizocöltheorie), die die phylogenetische Herkunft der sekundären Leibeshöhle, des Cöloms oder Deuterocöls zu erklären versuchen

Herkunft:

Kompositum aus den Substantiven Cölom und Theorie

Synonyme:

[1] Enterocöltheorie

Unterbegriffe:

[2] Enterocöltheorie, Gonocöltheorie, Neprocöltheorie, Planulatheorie, Schizocöltheorie

Beispiele:

[1] Nach der Cölomtheorie von Oscar und Richard Hertwig entsteht das Mesoderm und die sekundäre Leibeshöhle durch Abschnürungen vom Entoderm.[2]
[2] „Da sich die Phylogenese des Cöloms bereits vor dem Kambrium vollzogen hat, folglich keine fossilen Dokumente vorliegen, gehen die in der vergleichend-morphologisch Methode begründeten Cölomtheorien […] von ontogenetischen Stadien rezenter Tierformen als Denkmodelle aus.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Erwin Hentschel, Günther Wagner: Wörterbuch der Zoologie. 7. Auflage. Elsevier, München/Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-1479-2, Seite 151, Artikel „Cölomtheorie“
[1] Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Vierundzwanzigster Band: Wek–Zz und vierter Nachtrag, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1994, ISBN 3-7653-1124-3, DNB 940769190, „Zölomtheorie, Enterozöltheorie“, Seite 590
[2] Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 2, ISBN 3-451-19642-5, Seite 297, Artikel „Coelomtheorien“ (Artikelautor: Dieter Zissler)

Quellen:

  1. Richard Hertwig: Die Cölomtheorie, in Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaften, Band 15, 1881
  2. nach: Erwin Hentschel, Günther Wagner: Wörterbuch der Zoologie. 7. Auflage. Elsevier, München/Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-1479-2, Seite 151, Artikel „Cölomtheorie“ und Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Vierundzwanzigster Band: Wek–Zz und vierter Nachtrag, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1994, ISBN 3-7653-1124-3, DNB 940769190, „Zölomtheorie, Enterozöltheorie“, Seite 590
  3. Arno Bogenrieder und andere: Lexikon der Biologie, 1. Auflage, Band 2, ISBN 3-451-19642-5, Seite 297, Artikel „Cölomtheorien“