Briefkastenfirma

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Briefkastenfirma (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Briefkastenfirma die Briefkastenfirmen
Genitiv der Briefkastenfirma der Briefkastenfirmen
Dativ der Briefkastenfirma den Briefkastenfirmen
Akkusativ die Briefkastenfirma die Briefkastenfirmen

Worttrennung:

Brief·kas·ten·fir·ma, Plural: Brief·kas·ten·fir·men

Aussprache:

IPA: [ˈbʁiːfkastn̩ˌfɪʁma]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Briefkastenfirma (Info)

Bedeutungen:

[1] wirtschaftliches Unternehmen, das an seiner als Hauptsitz gemeldeten Adresse lediglich einen Briefkasten unterhält

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Briefkasten und Firma

Synonyme:

[1] Briefkastengesellschaft, Briefkastenunternehmen

Oberbegriffe:

[1] Firma

Beispiele:

[1] Wenn ein Unternehmen ein Steuerparadies wie die Cayman-Inseln als Hauptsitz angibt, kann man fast davon ausgehen, dass es sich um eine Briefkastenfirma handelt.
[1] Viele Großkonzerne haben ihre europäische Zentrale in den Niederlanden. Denn dort bekommen internationale Unternehmen große Steuervorteile. Deswegen sind diese Zentralen oft auch nur Briefkastenfirmen.[1]
[1] „Viele internationale Geldinstitute und tausende von Briefkastenfirmen sorgten dafür, dass das Geld floss.“[2]
[1] „Er sprach von Luxemburg wie von einem verlorenen Paradies, während es doch bekanntlich ein winziges, mittelprächtiges Ländchen ist, ohne genauere Eigenschaften – nicht mal ein Land eigentlich, eher eine Ansammlung von Phantombüros, von Briefkastenfirmen auf Steuerflucht, in Parks verstreut.“[3]
[1] „Wäre es ein Geschäft gewesen mit Währung und Preisen, meine Großmutter hätte über eine milliardenschwere Holding mit Briefkastenfirmen auf den Cayman Islands verfügt.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Briefkastenfirma
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Briefkastenfirma
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBriefkastenfirma
[1] The Free Dictionary „Briefkastenfirma

Quellen:

  1. Kerstin Schweighöfer: Steuerparadies Niederlande - Multinationale Konzerne werden steuerlich bevorzugt. In: Deutschlandradio. 12. September 2013 (URL, abgerufen am 22. September 2017).
  2. Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 183. Norwegisches Original 2016.
  3. Michel Houellebecq: Lanzarote. 2. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 2017 (übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel), ISBN 978-3-8321-6354-9, Seite 33. Französisches Original 2000.
  4. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 27.