Bock

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Bock (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Bock die Böcke
Genitiv des Bocks
des Bockes
der Böcke
Dativ dem Bock
dem Bocke
den Böcken
Akkusativ den Bock die Böcke
[1] ein (Schaf-)Bock
[2] ein Bock(-käfer)
[3] ein junger Mann bei einer Übung am Bock
[6] Bock

Worttrennung:

Bock, Plural: Bö·cke

Aussprache:

IPA: [bɔk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bock (Info)
Reime: -ɔk

Bedeutungen:

[1] männliches Tier von Schaf und Ziege oder Rehwild, sowie von Nagetieren wie Meerschweinchen, Ratten, Mäusen, Kaninchen
[2] kurz für: Bockkäfer (insbesondere den Hausbock)
[3] ein vierbeiniges oder klobiges Gestell
[4] umgangssprachlich, kein Plural: Lust, Interesse, Teilnahme
[5] vulgär: ein sexuell aktiver Mann
[6] österreichisch: hohe feste Schuhe oder Stiefel
[7] erhöhter Sitzplatz des Kutschers auf einer Kutsche

Herkunft:

mittelhochdeutsch boc, althochdeutsch boc, germanisch *bukka-, belegt seit dem 9. Jahrhundert; weitere Herkunft unklar[1]
[4] Die Bedeutungsvariante „Lust“ führt Duden auf Eigenschaften des Ziegenbocks (störrisch, geil),[2] Kluge dagegen auf die Jugendsprache mit Aussprüchen wie geil wie ein Bock zurück.[3] Pfeifer hingegen meint, dass es wohl an rotwelsch Bock ‘Hunger’ und geil (‘sexuell erregt’) wie ein Bock anknüpft.[4] Möglich ist dementsprechend auch eine direkte Verbindung zu romani bokh „Hunger“ von gleichbedeutend sanskritisch बुभुक्षा (bubhukṣā) ohne Anlehnung an die Bedeutungen „Ziegenbock“ und „geil wie ein Ziegenbock“. Das Wörterbuch des Rotwelschen sagt: von Romani: bokhajlem (hungrig geworden sein)[5]

Synonyme:

[1] bei Schafen: Widder, bei Kaninchen: Rammler, bei Mäusen: Mäuserich
[2] Bockkäfer
[4] Lust; umgangssprachlich, sächsisch: Mauke
[5] Hurenbock
[6] Feldschuh, Kampfstiefel

Gegenwörter:

[1] Zicke

Verkleinerungsformen:

[1] Böckchen, Böcklein

Oberbegriffe:

[1] Huftier
[2] Käfer
[3] Gestell
[6] Stiefel

Unterbegriffe:

[1] Rehbock, Schafbock/Schafsbock, Ziegenbock
[2] Holzbock, Pappelbock
[3] Holzbock, Kutscherbock, Kutschbock, Prellbock, Sägebock

Beispiele:

[1] Den Bock kann man nicht melken.
[2] In diesem Haus ist der Bock drin.
[3] Zum Sägen legt man das Holzscheit auf einen Bock.
[4] Ich hab heute Bock auf Currywurst.
[5] Finger weg, du alter Bock!
[6] So ein Paar Dachstein Alpin Bock Heat kostet über 400€.
[7] „Der Kutscher sprang vom Bock, um die Pferde zu halten, Anatol und Dolochow gingen auf das Trottoir.“[6]
[7] „Der Kutscher kletterte umständlich von seinem Bock und klappte das Verdeck hoch.“[7]

Redewendungen:

einen Bock schießen
den Bock zum Gärtner machen
die Schafe von den Böcken scheiden
keinen Bock (zu etwas) haben / null Bock haben

Sprichwörter:

mühsam gibt der Bock die Milch

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] sturer Bock (umgangssprachlich, zum Teil scherzhaft für unumgängliche Jungen beziehungsweise Männer)
[1] steifer Bock (umgangssprachlich, zum Teil scherzhaft für unsportliche Jungen beziehungsweise Männer)

Wortbildungen:

aufbocken, bocken, bockig, Bockmist, Bocksbart, Bockshorn, Bockspringen, Bocksprung, Bockwindmühle, Null-Bock-Generation, Pelzbock, verbocken

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–5, 7] Wikipedia-Artikel „Bock
[2] Wikipedia-Artikel „Bockkäfer
[3] Wikipedia-Artikel „Bock (Gestell)
[1–5, 7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bock
[1, 3, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bock
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBock
[1] Verzeichnis:Tiere
[6] Wörterbuch Deutsch-Österreichisch Bock

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Bock“, Seite 136.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Bock.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Bock“, Seite 136.
  4. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ziegenbock
  5. Deutsche Gaunersprache, Wörterbuch des Rotwelschen, Helmut Buske, ISBN 3-87118-736-4, unter "Bock"[585]
  6. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 767. Russische Urfassung 1867.
  7. Erich Maria Remarque: Der Himmel kennt keine Günstlinge. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05236-7, Seite 35. Zuerst 1961.

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Bock die Böcke
Genitiv des Bocks
des Bockes
der Böcke
Dativ dem Bock den Böcken
Akkusativ das Bock die Böcke
[1] helles und dunkles Bock(-bier)

Worttrennung:

Bock, Plural: Bö·cke

Aussprache:

IPA: [bɔk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bock (Info)
Reime: -ɔk

Bedeutungen:

[1] Bier mit einem Stammwürzegehalt über 16%

Herkunft:

kurz für Bockbier

Gegenwörter:

[1] Pilsner, Weißbier

Oberbegriffe:

[1] Starkbier, Bier

Beispiele:

[1] Heute Abend gönne ich mir ein Bock.

Wortbildungen:

Bockwurst, Maibock

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Bockbier
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bock
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBock

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Bock
(Bock)
die Bock
(Bock)
die Bocks
Genitiv des Bock
des Bocks
Bocks
der Bock
(Bock)
der Bocks
Dativ dem Bock
(Bock)
der Bock
(Bock)
den Bocks
Akkusativ den Bock
(Bock)
die Bock
(Bock)
die Bocks
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Bock in Deutschland
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Bock in Österreich

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Bock“ – für männliche Einzelpersonen, die „Bock“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Bock“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Bock“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Bock, Plural: Bocks

Aussprache:

IPA: [bɔk], Plural: [bɔks]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bock (Info)
Reime: -ɔk

Bedeutungen:

[1] deutscher Familienname

Herkunft:

  1. Bildung zum Personennamen Bucco, einer Kurzform zu Personennamen mit dem Bildungselement „burg“ wie Burghard oder Burgward aus althochdeutsch burg „Burg; Schutz“[1][2]
  2. Übername zum Tier [1] für einen störrischen Menschen[3][4][2]
  3. zum Teil vom Hausnamen "zum Bock"[4][2]

Namensvarianten:

[1] Boch, Bockius, Buck

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Hieronymus Bock (1498–1554), deutscher Botaniker
Erwin Bock (1908–1983), deutscher Schriftsteller
Fritz Bock (1911–1993), österreichischer Politiker

Wortbildungen:

Bockhorn, Bockhorst, Bockmeyer, Bockskopf, Bockstaller, Bockwoldt, Rehbock, Steenbock, Steinbock
[1] Wikipedia-Artikel „Bock (Familienname)
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 70
[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 155
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite
[1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 120
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944, Seite 22
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBock
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheBock

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4
  2. 2,0 2,1 2,2 Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944
  3. Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0
  4. 4,0 4,1 Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: bog, Bokkie, Rock