Bivalenz

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Bivalenz (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Bivalenz die Bivalenzen
Genitiv der Bivalenz der Bivalenzen
Dativ der Bivalenz den Bivalenzen
Akkusativ die Bivalenz die Bivalenzen

Worttrennung:

Bi·va·lenz, Plural: Bi·va·len·zen

Aussprache:

IPA: [bivaˈlɛnt͡s], [ˈbiːvaˌlɛnt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bivalenz (Info), Lautsprecherbild Bivalenz (Info)
Reime: -ɛnt͡s

Bedeutungen:

  • Plural selten:
[1] allgemein: Eigenschaft, in zwei Zustände/Möglichkeiten eingeteilt zu sein, wie etwa „wahr“ und „falsch
[2] Chemie, selten: Eigenschaft, mit zwei anderen Atomen eine chemische Bindung eingehen zu können

Synonyme:

[1, 2] Zweiwertigkeit
[2] Divalenz

Gegenwörter:

[1, 2] Einwertigkeit, Monovalenz

Beispiele:

[1] „Mehrwertige Logiken stellen das für die klassische Logik konstitutive Prinzip der Bivalenz in Frage und verwenden mehr als zwei Wahrheitswerte.“[1]
[1] „Kant nimmt hier Unterscheidungen auf, mit denen etwa Cicero den Problemen begegnet, die sich auftun, wenn man weder das logische Prinzip der Bivalenz, mit dem häufig »das Fatum« resp. ein Determinismus verbunden wurde, noch die Freiheit des Willens aufgeben will.“[2]
[1] „Gibt man das Prinzip der Bivalenz auf, dann ist eine kontingente Aussage über die Zukunft nicht wahr oder falsch, sondern unbestimmt […].“[3]
[1] „Die Erde wird sich in rechtem Glauben in dessen Bivalenz auch letzten Endes harmonisieren und zusammenstreben.“[4]
[1] „Die Bivalenz der Leistungsträgerschaft von Mediengütern liegt darin begründet, dass sie einerseits Inhalte (Bedeutungen, Wissen etc.) transportieren und andererseits durch ihre Herstellung Kosten verursachen.“[5]
[1] „Auch wenn in dem Konzept der »Krise« stets die Bivalenz ihres Ausgangs mitgedacht war, hat es in der empirischen Forschung lange gedauert, bis der Blick sich entsprechend geweitet hat.“[6]
[1] „Die Bivalenz thermischer Kraftwerke gestattet bei längeren Versorgungskrisen die Umstellung von Öl auf Kohle.“[7]
[1] „Man kann auch so formulieren: nicht Operationen erzeugen Paradoxien, sondern Beobachtungen, weil Beobachtungen die Bivalenz zweier differenter Werte umfaßt.“[8]
[2] „Wenn Sauerstoff in dieser Verbindung bivalent enthalten ist, so muss dem Kohlenstoff ebenfalls Bivalenz zuerkannt werden.“[9]
[2] „Eine andere Frage ist natürlich, ob der Zirkoniumwasserstoff wirklich eine chemische Verbindung darstellt, oder ob vielleicht eine feste Lösung vorliegt. Mit der Beantwortung dieser Frage hängt die eventuelle Bivalenz des Zirkoniums auf das engste zusammen.“[10]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Wikipedia-Artikel „Bivalenz
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Bivalenz
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bivalenz
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBivalenz
[*] Duden online „Bivalenz

Quellen:

  1. Bernd Irlenborn: Relativismus. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2016, ISBN 978-3-11-046354-5, Seite 80 (Zitiert nach Google Books)
  2. Maja Schepelmann: Kants Gesamtwerk in neuer Perspektive. mentis Verlag GmbH, 2017, ISBN 978-3-9574382-2-5, Seite 275 (Zitiert nach Google Books)
  3. Lu Jiang: Ockhams Theorie der Modalitäten. Logos Verlag Berlin GmbH, 2016, ISBN 978-3-8325-3433-2, Seite 536 (Zitiert nach Google Books)
  4. Gerrit Demetrio: Familia Fabula Teil III. TWENTYSIX, 2021, ISBN 978-3-7407-6017-5, Seite 353 (Zitiert nach Google Books)
  5. Thomas Dreiskämper: Grundfragen der Medienbetriebslehre. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-051958-7, Seite 82 (Zitiert nach Google Books)
  6. Sigrun-Heide Filipp, Peter Aymanns: Kritische Lebensereignisse und Lebenskrisen. Kohlhammer Verlag, 2018, ISBN 978-3-17-032920-1, Seite 208 (Zitiert nach Google Books)
  7. Jahrbuch des Eisenbahnwesens. W. Teigeler., 1975, ISBN 978-3-7771-0129-3 (Zitiert nach Google Books)
  8. Mathias Heidenescher: Die Beobachtung des Risikos. Duncker & Humblot, 2019, ISBN 978-3-428-48963-3, Seite 72 (Zitiert nach Google Books)
  9. Heinrich Ludwig Buff: Ein Blick auf die Geschichte der Chemie. Ferdinand Enke, 1866, Seite 9 (Zitiert nach Google Books)
  10. Liebigs Annalen der Chemie. Verlag Chemie, 1913, Seite 169 (Zitiert nach Google Books)