Avantgarde

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Avantgarde (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Avantgarde die Avantgarden
Genitiv der Avantgarde der Avantgarden
Dativ der Avantgarde den Avantgarden
Akkusativ die Avantgarde die Avantgarden

Worttrennung:

Avant·gar·de, Plural: Avant·gar·den

Aussprache:

IPA: [aˈvɑ̃ːɡaʁdə], [avɑ̃ˈɡaʁdə], französisiert: [avɑ̃ˈɡaʁd], [avɑ̃ˈɡaʁt]
Hörbeispiele: —, Lautsprecherbild Avantgarde (Info), französisiert: —, Lautsprecherbild Avantgarde (Info)
Reime: -aʁdə

Bedeutungen:

[1] veraltet, Militär: Vorhut einer Armee
[2] Vorkämpfer oder Vorreiter einer politischen oder künstlerischen Entwicklung

Herkunft:

seit dem Ende des 16. Jahrhunderts belegte Entlehnung aus französisch avant-garde → fr in der militärischen Bedeutung, das Wort ist zusammengesetzt aus avant → frvor“ und garde → frWache, Wachmannschaft[1]

Gegenwörter:

[1] Arrièregarde
[1, 2] Derrieregarde

Beispiele:

[1] Die Avantgarde geriet unter Beschuss.
[1] „Martin und Henry gehörten zur Avantgarde.“[2]
[1] „Noch in derselben Nacht, in der Kutusow diese Kundschaftermeldung erhalten hatte, schickte er die viertausend Mann starke Avantgarde unter Bagration nach rechts über die Berge von der Strasse Krems-Znaim nach der Strasse Wien-Znaim.“[3]
[2] „Zuerst müsse sich eine Minderheit formieren, die dann als Avantgarde des Wandels handle.“[4]
[2] „Die ‚linke‘ Avantgarde hielt das Staffeleibild, das isolierte Kunstwerk überhaupt, für tot und ging zur ‚Produktionskunst‘ über; vom Suprematismus, noch mehr vom Konstruktivismus waren die Voraussetzungen dazu geschaffen.“[5]
[2] „Besonders fasziniert dürfte Jünger von der Rolle sein, welche die futuristische Avantgarde, übrigens ein Begriff der Militärsprache, dem Dichter beimisst.“[6]

Wortbildungen:

Avantgardist

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Avantgarde
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Avantgarde“ (Wörterbuchnetz), „Avantgarde“ (Zeno.org)
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Avantgarde
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAvantgarde
[2] The Free Dictionary „Avantgarde
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Avantgarde“ auf wissen.de
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Avantgarde“ auf wissen.de
[1, 2] wissen.de – Lexikon „Avantgarde
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Avantgarde
[1, 2] Duden online „Avantgarde
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 236.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Seite 133.
[1, 2] Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 2. Band: Antinomie – Azur, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014816-1, DNB 947716777 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß), Seite 631–637.

Quellen:

  1. Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 2. Band: Antinomie – Azur, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014816-1, DNB 947716777 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß), Seite 631.
  2. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 169.
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 214. Russische Urfassung 1867.
  4. Benjamin Bidder: Aufstand der Waldgeister. In: Der Spiegel (Online-Ausgabe). Abgerufen am 24. Juni 2011.
  5. Hans-Jürgen Drengenberg; Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin (Herausgeber): Die sowjetische Politik auf dem Gebiet der bildenden Kunst. von 1917 bis 1934. Otto Harrasowitz Verlag, Wiesbaden 1972, ISBN 978-3447014366, Seite 30
  6. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 54.