Autonomieantinomie

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Autonomieantinomie (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Autonomieantinomie
Genitiv der Autonomieantinomie
Dativ der Autonomieantinomie
Akkusativ die Autonomieantinomie

Worttrennung:

Au·to·no·mie·an·ti·no·mie, kein Plural

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Pädagogik: Widerspruch zwischen Förderung und Begrenzung der Freiheit von Kindern durch Erziehende

Herkunft:

Determinativkompositum der Substantive Autonomie und Antinomie

Oberbegriffe:

[1] Antinomie

Beispiele:

[1] „Kants Überlegungen führten ihn zu der Frage, die heute noch die pädagogische Diskussion beherrscht und die von Helsper als Autonomieantinomie gekennzeichnet wurde: Wie kann in den Heranwachsenden jene Freiheit des vernünftigen Denkens hervorgebracht werden, die sie zu mündigen Bürgern macht, wenn sie sich dem Zwang der Erziehung unterordnen müssen?“[1]
[1] „Er fasst die Autonomieantinomie als eine Spannung zwischen ‚notwendiger Aufforderung zur Autonomie und heteronormer Rahmung bzw. noch nicht entfalteter lebenspraktischer Autonomie‘.“[2]
[1] „Engagement für Schüler/-innen beinhaltet auch ihre Autonomie zu fördern und dahin gehend unterstützend zu intervenieren. Dabei besteht aber auch die Gefahr Abhängigkeiten zu stärken, schon vorhandene Autonomie zu negieren und dadurch Heteronomie zu erzeugen. Andererseits schreiben Professionelle ihren Klienten Autonomie und Selbständigkeit zu, wo diese noch der Unterstüt- zung und des Halts bedürfen. Sie verstricken sich dabei mitunter in den Wider- sprüchen der Autonomieantinomie.[3]
[1] „Entgegen ihrer Bemühungen erfährt Wera, dass die Beziehung zu Mascha aufgrund geringer kindlicher Eigeninitiative nur bedingt und sehr reduziert reziprok gestaltet wird und die erhoffte Partizipation des Kindes nur in Ansätzen stattfindet. Hier wird das Zusammenspiel von Autonomieantinomie und Symmetrieantinomie deutlich.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Autonomieantinomie

Quellen:

  1. Christine Ziegler: Partizipation der Schüler im naturwissenschaftlichen Fachunterricht. Budrich, Opladen, Farmington Hills 2009, ISBN 9783866491274, Seite 86.
  2. Melanie Kuhn: Professionalität im Kindergarten. Eine ethnographische Studie zur Elementarpädagogik in der Migrationsgesellschaft. Springer, Wiesbaden 2013, ISBN 9783531191584, Seite 252.
  3. Verena Hainschink, Rim Abu Zahra-Ecker: Leben in Antinomien. Bewältigungsdispositionen aus arbeitsbezogenen Verhaltens- und Elebensmustern. In: Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz (Herausgeber): Pädagogische Horizonte. Linz 2018, ISSN 25235656, Seite 189.
  4. Susanne Pietsch: Begleiten und begleitet werden. Praxisnahe Fallarbeit. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 9783899588231, Seite 146.