Aufbruch

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Aufbruch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Aufbruch die Aufbrüche
Genitiv des Aufbruchs
des Aufbruches
der Aufbrüche
Dativ dem Aufbruch den Aufbrüchen
Akkusativ den Aufbruch die Aufbrüche

Worttrennung:

Auf·bruch, Plural: Auf·brü·che

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯fˌbʁʊx]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Aufbruch (Info)

Bedeutungen:

[1] Beginn eines Vorganges, bei dem sich jemand entfernt
[2] eine aufgebrochene Stelle
[3] Jägersprache: Eingeweide des erlegten Wildes[1][2][3]
[4] gehoben: geistiges Erwachen oder eine Entwicklung, welche ganz am Anfang ist
[5] Bergbau: von unten nach oben, aber nicht bis zur Erdoberfläche geführter Schacht im Grubenbau[4]
[6] das Aufbrechen von Objekten und Wertgegenständen mit Gewalt

Herkunft:

mittelhochdeutsch ūfbruch[5]
Substantivierung des Verbes aufbrechen in allen seinen Bedeutungen durch implizite Derivation

Synonyme:

[1] Abgang, Abmarsch, Fortgang, Fortgehen, Weggang
[1] militärisch: Abzug
[2] aufgebrochene Stelle, Bruch, Bruchstelle
[3] Gescheide
[4] Anfang, Auftakt, Beginn, Start

Sinnverwandte Wörter:

[4] Umbruch, Rebellion
[5] Schacht

Beispiele:

[1] Der Aufbruch vor Sonnenaufgang behagte vielen nicht, umso schöner war es aber, den Sonnenaufgang bewundern zu dürfen.
[1] Der Aufbruch zur Jagd erfüllt ihn mit Freude.
[1] Seine Frau drängt und mahnt ihm zum Aufbruch, damit er nicht wieder zu spät kommt.
[1] „Nach mancher Rast und manchem Aufbruch, nach endlosem Schauen, vielerlei Wein wurden die Windungen des Flusses gleichförmiger.“[6]
[1] „Vor seinem Aufbruch gen Osten kehrte Csoma, wenn auch nur für wenige Monate, nach Transsilvanien zurück.“[7]
[2] Niemand schert sich, die durch den Frost im Winter entstandenen Aufbrüche auf der Autobahn zu reparieren.
[3] Wer jenes Tier erlegt, hat Anspruch auf den Aufbruch.
[4] Kaiser Wilhelm II. begrüßt den Aufbruch in ein neues Jahrhundert und war für die technischen Neuerungen offen.
[4] China ist im Aufbruch.
[4] „Aus dem Kontinent des Aufbruchs wird ein Erdteil der Hoffnungslosigkeit, der Krisen und Kriege, scheinbar verdammt zu Armut und Verschuldung.“[8]
[5] Das gewählte Motto „Aufbruch[1] ins Erdinnere“ spielt einerseits an auf den mit dem Startschuss zur Bohrung gegebenen Aufbruch in eine ganz neue Dimension der Erkundung des Planeten Erde.[9]
[6] Der Aufbruch des Autos begab sich zu der Zeit, als dessen Besitzer in der Kaufhalle war.

Redewendungen:

[1] gestiefelt und gespornt sein — zum Aufbruch bereit sein
[1] gesattelt und gespornt dastehen — zum Aufbruch bereit sein
[1] in den Startlöchern sitzen — zum Aufbruch bereit sein

Charakteristische Wortkombinationen:

Wortbildungen:

[1] Aufbruchszeiten
[2] Eisaufbruch, Frostaufbruch
[4] Aufbruchstimmung
[5] Aufbrucharbeiten
[6] Aufbruchhammer, Aufbruchschutz, Aufbruchzange, Aufbruchwerkzeug, Aufbruchsversuch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[3, 5] Wikipedia-Artikel „Aufbruch
[1–3, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Aufbruch
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Aufbruch
[1, 3, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAufbruch
[1, 4] The Free Dictionary „Aufbruch

Quellen:

  1. Begriffsverzeichnis der Jägersprache
  2. Sonja Steiner-Welz: "Schriftwahl und Schriftgestaltung — Band 2"
  3. CODE-Knacker — Lexikon für Codes - Symbole - Kurzzeichen
  4. Bergbau-Schwarzwald: "Die Bergmannsprache"
  5. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „brechen“.
  6. Rudolf G. Binding: Moselfahrt aus Liebeskummer. Novelle einer Landschaft. Bertelsmann Lesering, ohne Ortsangabe, ohne Jahresangabe, Seite 105. Erstveröffentlichung 1932.
  7. Edward Fox: Der Mann, der zum Himmel ging. Ein Ungar in Tibet. Wagenbach, Berlin 2007, ISBN 978-3-8031-2578-1, Seite 26. Englisches Original 2001.
  8. Reymer Klüver: Die letzten Tage des Patrice Lumumba. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 140-151, Zitat Seite 151.
  9. GEOPARK Bayern-Böhmen: Aufbruch ins Erdinnere

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Einbruch, Umbruch