Asot

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Asot (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Asot die Asoten
Genitiv des Asoten der Asoten
Dativ dem Asoten den Asoten
Akkusativ den Asoten die Asoten

Worttrennung:

Asot, Plural: Aso·ten

Aussprache:

IPA: [aˈzoːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Asot (Info)
Reime: -oːt

Bedeutungen:

[1] veraltet: jemand, der ein zügellos ausschweifendes Leben führt

Herkunft:

zu altgriechisch ἄσωτος (asōtos→ grc[1]unrettbar, sittlich verdorben[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Lüstling, Prasser, Schlemmer, Wüstling

Beispiele:

[1] „Die Bewohnerſchaft des Zuchthauſes aber beſtand nach den gleichzeitigen öffentlichen Bekanntmachungen theils in ‚freiwilligen Armen‘ ohne Strafe, theils in Züchtlingen und Sträflingen, und die Geſellſchaft der beiden letzten Ordnungen bildeten Räuber, Diebe, ſo viel ihrer nicht gehenkt oder gerädert waren, Falſchmünzer, Fälſcher, Betrüger, Aſoten, Verſchwender, Vaganten, Heiligenſtürmer, verunglückte Selbſtmörder, Ehebrecher, Mädchen, die ſich zum drittenmal vergangen, Calumnianten, Einer ‚wegen übler Aufführung und irreſpectuoſen Bezeigens gegen Ober- und Unterbeamte‘, Einer ‚wegen enorm ruchloſer und ſündlicher Reden‘, Einer ‚wegen Soldatendebauchirens‘, einer ‚puncto lasciviae‘, eine Magd wegen feuergefährlicher Verwahrloſung des Lichts, und endlich Mehrere ‚wegen verſchiedener Vergehen‘.“[3]
[1] „Karl Eduard Morstadt war das ‚enfant terrible‘ der Heidelberger Juristenfakultät im 19. Jahrhundert. Er galt zwar als ‚hochbegabt‘, gab sich zugleich aber auch ‚gehässig‘, ‚theatralisch-exzentrisch‘, ‚würde- und haltlos‘ und galt seinen Zeitgenossen als ‚ein Halbnarr, ein Ausbund von Gemeinheit und ein dem Trunke ergebener Asot‘.“[4]
[1] „1909 hieß es in einem Text des Oberamtes Heilbronn: ‚Wirte, welche die Trunksucht fördern, insbesondere an notorischen Asoten (Wüstlinge) Getränke anborgen oder Betrunkenen Getränke aufnötigen, sind zur Erwägung der Konzessionsentziehung dem Oberamt anzuzeigen.‘“[5]

Wortbildungen:

Asotie, asotisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Asot
[1] Herders Conversations-Lexikon, Freiburg 1854–1857: „Asot
[1] Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Asot
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Asōt“ (Wörterbuchnetz), „Asōt“ (Zeno.org)
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Asot«, Seite 146.

Quellen:

  1. Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „ἄ-σωτος“.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Asot«, Seite 146.
  3. Hermann Kurz: Der „Sonnenwirth“. Schwäbiſche Volksgeſchichte aus dem vorigen Jahrhundert. 1. Auflage. Verlag von Meidinger Sohn & Cie., Frankfurt am Main 1855, Seite 284 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  4. Sebastian Baur: Vor vier Höllenrichtern… Die Lizentiats- und Doktorpromotionen an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg. Peter Lang, Frankfurt am Main/Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien 2009 (Rechsthistorische Reihe ; 391, ISSN 0344-290X), ISBN 978-3-631-58616-7, Seite 171 (Zitiert nach Google Books).
    Die Kursivsetzung im Originalsatz von »enfant terrible« wurde nicht übernommen.
  5. Krämer und Handwerker schenkten Spiritus aus. In: Heilbronner Stimme. 3. Februar 2015, Seite 26.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Stoa