𒀭𒋗

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𒀭𒋗 (anšu) (Akkadisch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Nebenformen:

Babylonisch: 𒂗𒋗 (enšu)

Bedeutungen:

wie babylonisch: 𒂗𒋗
[1] schwach, von schwächlicher Konstitution, auch von Tieren
[2] militärisch schwach
[3] sozial schwach, wehrlos, keine (wirtschaftlichen) Mittel habend, substantiviert auch der „kleine Mann“

Herkunft:

assyrische Form von 𒂗𒋗. Verbaladjektiv, gebildet vom Verb 𒂊𒈾𒋗 (enāšu), Babylonisch: 𒂊𒉌𒋗 (enēšu)

Gegenwörter:

[1–3] 𒆗𒉡

Beispiele:

[1, 3] 𒄀𒅖𒍣𒁴𒀭𒋗𒊭𒄩𒁕𒉌𒅀𒌑𒋛𒄿𒋡[1]
gi-mil ZI-tim(tì) an-šu ša ḫa-da-ni-ia ú-si-i-qa
DMG: gimil napišti anšu ša ḫādânīia usîqa
bewahre das Leben des Geschwächten (=mein Leben), welches die, die sich über mein Leiden freuen, bedrücken!
Kommentar:
Gebet eines Leidenden an den Gott Nabû, literarischer Text, 1. Jahrtausend. Die Kasusendungen verloren im 2./1. Jahrtausend ihre Bedeutung, Beispiel: das substantivierte Verbaladjektiv anšu, den Schwachen, (Akkusativ): im Altbabylonischen müsste es anša(m) heißen. usîqa: Doppelungsstamm von siāqu: „eng machen“, das Leben (napištu) eng machen: bedrücken.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Wolfram von Soden: Akkadisches Handwörterbuch. Band I (A–L), Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1965, ISBN 3-447-02613-8, DNB 458966428, Seite 219f „enšu(m) I“
[1–3] The Oriental Institute, Chicago (Herausgeber): The Assyrian Dictionary of the Oriental Institute of the University of Chicago. Volume 1, A, part 2, J. J. Augustin, Glückstadt, Chicago, Illinois 1968, ISBN 0-918986-07-9 (Oriental Institute: The Assyrian Dictionary of the Oriental Institute (CAD)) Seite 145 „anšu“

Quellen:

  1. Alasdair Livingstone: Court Poetry and Literary Miscellanea. In: State Archives of Assyria. Volume III, Helsinki University Press, Helsinki 1989, ISBN 951-570-043-4, Seite 32 (Text 12: Righteous Sufferer's Prayer to Nabû, Rückseite Z. 17)