𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸𐍃

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𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸𐍃 (Gotisch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Singular
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ 𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸𐍃 𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌳𐌰 𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸
Alle weiteren Formen: Flexion:𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸𐍃

Worttrennung:

𐌰𐍆·𐌳𐌰𐌿·𐌹𐌸𐍃

Umschrift:

afdauiþs

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] geschunden, geplagt

Herkunft:

Partizip Perfekt des nicht belegten Verbs *𐌰𐍆𐌳𐍉𐌾𐌰𐌽 (*afdojan),[1][2] das eine Ableitung zu dem nicht bezeugten Simplex *𐌳𐍉𐌾𐌰𐌽 (*dojan) mit dem Präfix 𐌰𐍆- (af-) → got; das Simplex ist ein Erbwort aus dem indogermanischen dʰōh₂u-[3]

Beispiele:

[1] 𐌲𐌰𐍃𐌰𐌹𐍈𐌰𐌽𐌳𐍃 𐌸𐌰𐌽 𐌸𐍉𐍃 𐌼𐌰𐌽𐌰𐌲𐌴𐌹𐌽𐍃 𐌹̈𐌽𐍆𐌴𐌹𐌽𐍉𐌳𐌰 𐌹̈𐌽 𐌹̈𐌶𐌴, 𐌿𐌽𐍄𐌴 𐍅𐌴𐍃𐌿𐌽 𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌳𐌰𐌹 𐌾𐌰𐌷 𐍆𐍂𐌰𐍅𐌰𐌿𐍂𐍀𐌰𐌽𐌰𐌹 𐍃𐍅𐌴 𐌻𐌰𐌼𐌱𐌰 𐌽𐌹 𐌷𐌰𐌱𐌰𐌽𐌳𐍉𐌽𐌰 𐌷𐌰𐌹𐍂𐌳𐌴𐌹𐍃.
„gasaihvands þan þos manageins infeinoda in ize, unte wesun afdauidai jah frawaurpanai swe lamba ni habandona hairdeis.“ (Mt. 9, 36)[4]
„Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸𐍃“, Seite 25.

Quellen:

  1. Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐍆𐌳𐌰𐌿𐌹𐌸𐍃“, Seite 25.
  2. Winfred P. Lehmann: A Gothic Etymological Dictionary. Based on the third edition of Vergleichendes Wörterbuch der Gotischen Sprache by Sigmund Feist. 1. Auflage. Brill, Leiden 1986, Seite 3.
  3. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. 1. Auflage. Brill, Leiden, Boston 2013, ISBN 978-90-04-18340-7 (Band 11 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), „dōjan“ Seite 97.
  4. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Seite 19.
  5. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 9, Vers 36 EU