urbi et orbi

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urbi et orbi (Deutsch)[Bearbeiten]

Wortverbindung[Bearbeiten]

Worttrennung:

ur·bi et or·bi

Aussprache:

IPA: [ˈʊʁbi ɛt ˈɔʁbi]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild urbi et orbi (Info)

Bedeutungen:

[1] Religion: päpstliche Segensformel
[2] übertragen: zur allgemeinen Kenntnisnahme

Beispiele:

[1] „Nach einer Weile schwieg Alles; ein Kardinal betete laut das Confiteor, nach welchem der heilige Vater seine Rechte erhob und den dreifachen Segen urbi et orbi, der Stadt und dem Erdkreis, ertheilte.“[1]
[2] „Besitzer wirklich guter Rezepturen von Spezialklebstoffen werden sich hüten, sie urbi et orbi bekanntzugeben.“[2]
[2] „[…] als trotz mancher Kämpfe im Jahre 1863 der deutsch-französische Handelsvertrag geschlossen wurde, beeilte man sich, den Forderungen des Liberalismus die lang ersehnte Konzession zu machen und durch den Uebergang zur Gewerbefreiheit urbi et orbi zu verkünden, dass man sich ganz und gar zum Systeme des Freihandels bekehrt und alles gethan habe, um das Land so bald wie möglich aus seiner Isolierung zu befreien.“[3]
[2] „Es mag ja allerdings einen gewissen Kitzel dem einen oder dem anderen, der sich in seinen Mußestunden für einen großen Politiker hält, bereiten, wenn er hier alle seine Vaterlandsrettungspläne urbi et orbi erzählen kann […]“[4]
[2] „Auch die Sowjetunion tut uns ja nicht den Gefallen, etwa urbi et orbi bekanntzugeben, welche letzten Konzessionen sie zu machen bereit ist.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „urbi et orbi
[(1, 2)] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „urbi et orbi
[1] Duden online „urbi et orbi

Quellen:

  1. Theodore S. Fay: Die Deserteure. Eine Begebenheit aus dem siebenjährigen Kriege. In: Der bayerische Volksfreund – Band 18. Hübschmann, München 1841, Seite 303 (Zitiert nach Google Books)
  2. Walter Brockmann, Paul Ludwig Geiß, Jürgen Klingen, K. Bernhard Schröder: Klebtechnik. Klebstoffe, Anwendungen und Verfahren. Wiley, 2012, ISBN 978-3-527-31091-3 (Zitiert nach Google Books; Zitat aus dem Jahr 1933)
  3. Ernst Heitz: Studien zu Handwerkerfrage. Kröner, Stuttgart 1889, Seite 135 (Zitiert nach Google Books)
  4. Johann Sass: Die deutschen Weißbücher zur auswärtigen Politik 1870–1914. Geschichte und Bibliographie. de Gruyter, 2020 (Nachdruck des Originals von 1928), ISBN 978-3-11-163805-8, Seite 82 (Zitiert nach Google Books; Zitat Max Liebermann von Sonnenberg)
  5. Der Auswärtige Ausschuss des Deutschen Bundestages. Halbband Oktober 1959 bis Oktober 1961. Droste, 2003, ISBN 978-3-7700-5251-6, Seite 819 (Zitiert nach Google Books)

urbi et orbi (Latein)[Bearbeiten]

Wortverbindung[Bearbeiten]

Worttrennung:

ur·bī et or·bī

Bedeutungen:

[1] päpstlicher Segen

Herkunft:

[der Segen] „für die Stadt [(gemeint ist) Rom] und den Erdkreis“

Beispiele:

[1]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Lateinischer Wikipedia-Artikel „urbi et orbi
[1] Wikipedia-Artikel „Urbi et Orbi