toi, toi, toi

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toi, toi, toi (Deutsch)[Bearbeiten]

Wortverbindung, Interjektion[Bearbeiten]

Worttrennung:

toi, toi, toi

Aussprache:

IPA: [ˈtɔɪ̯ ˈtɔɪ̯ ˈtɔɪ̯]
Hörbeispiele:
Reime: -ɔɪ̯

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: drückt den Wunsch aus, dass jemand für ein Vorhaben — besonders für einen künstlerischen Auftritt — Erfolg, Glück haben möge
[2] umgangssprachlich: (häufig zusammen mit »unberufen!« dieses verstärkend) drückt aus, dass man etwas nicht beschreien will

Herkunft:

Bei der seit dem 19. Jahrhundert bezeugten Interjektion, die zunächst nur auf den norddeutschen Raum begrenzt war, sich jedoch später dann weiter verbreitete, handelt es sich um eine lautliche Begleitung oder einen lautlichen Ersatz für eine dreifache abergläubische Handlung (Ausspucken, auf Holz klopfen oder Ähnliches), deren Sinn darin besteht, bei Erzählen eines Erfolgs oder beim Glückwünschen, den Neid böser Geister (die dann den Erfolg zunichte machen könnten) zu verhindern.[1][2] Die Wendung »unberufen, toi, toi, toi!« ist um 1930 durch einen Schlager verbreitet worden[…].[3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] auf Holz klopfen; jemandem den Daumen drücken/jemandem den Daumen halten/jemandem die Daumen drücken/jemandem die Daumen halten/für jemanden den Daumen drücken/für jemanden den Daumen halten/für jemanden die Daumen drücken/für jemanden die Daumen halten

Beispiele:

[1] Viel Glück und toi, toi, toi bei eurer Prüfung!
[1] Na dann, toi, toi, toi!
[1] „»Toi, toi, toi!« sagte Armin und klopfte auf Holz.“[4]
[1] „Auf Ihrem Weg zu Ihren ganz persönlichen Loyalitätszielen wünschen wir Ihnen: toi, toi, toi![5]
[2] „Schreib mir bald wieder, mein lieber Csok, wie es Dir geht! Arbeite nur das Loyola-Stück weiter, ich bin überzeugt, daß es richtig ist und daß Du es in ganz kurzer Zeit fertig haben wirst. Mach aber nur möglichst ein reines Männerstück – ich hab so das Gefühl, daß dies das beste wär! Unberufen, toi toi toi![6]
[2] „Ich vermute sehr schlichte Ursachen: daß all das Erinnerte so ganz vergangen und abgetan ist, man selber aber – toi, toi, toi! – immer noch lebt.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 9. Band Tach–Vida, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04823-9, DNB 96540921X, Seite 3918.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1686.
[1, 2] Duden online „toi, toi, toi
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Toi, toi, toi

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 919.
  2. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 3: Salamander–Zylinder, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-9811483-8-1, DNB 998963240 (Neuausgabe), Seite 1629 f.
  3. Harald Burger, Annelies Häcki Buhofer, Ambros Sialm (Hrsg.) unter Mitarbeit von Brigit Eriksson: Handbuch der Phraseologie. 1. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1982, ISBN 978-3-11-008002-5, Seite 52. Zitiert nach Google Books.
  4. Sibylle Mulot: Die unschuldigen Jahre. Roman. Diogenes, Zürich 1999, ISBN 978-3-257-06197-0, Seite 123. Zitiert nach Google Books.
  5. Anne M. Schüller, Gerhard Fuchs: TOTAL LOYALTY MARKETING. Mit begeisterten Kunden und loyalen Mitarbeitern zum Unternehmenserfolg. 4., aktualisierte Auflage, Gabler, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-8349-0598-7, Seite 256. Zitiert nach Google Books.
  6. Traugott Krischke, Dieter Hildebrandt (Hrsg.): Ödön von Horváth: Gesammelte Werke. Band 8, Prosa, Fragmente und Varianten, Exposés, Theoretisches, Briefe, Verse. 1. Auflage, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1972, DNB 730016307. Zitiert nach Projekt Gutenberg.
  7. Walter Kempowski: Anteilnahme oder Aufklärung? – Das Melodram als Idylle. In: Klaus Köhler: Alles in Butter. Wie Walter Kempowski, Bernhard Schlink und Martin Walser den Zivilisationsbruch unter den Teppich kehren. 1. Auflage, Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, ISBN 978-3-8260-4031-3, Seite 29. Zitiert nach Google Books.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: pfui, toi