schilpen

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schilpen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich schilpe
du schilpst
er, sie, es schilpt
Präteritum ich schilpte
Konjunktiv II ich schilpte
Imperativ Singular schilp!
schilpe!
Plural schilpt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geschilpt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schilpen

Worttrennung:

schil·pen, Präteritum: schilp·te, Partizip II: ge·schilpt

Aussprache:

IPA: [ˈʃɪlpn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild schilpen (Info)

Bedeutungen:

[1] intransitiv, von Singvögeln: kurze, helle Laute erzeugen

Herkunft:

Das erst im 20. Jahrhundert belegte Verb ist wie das frühere neuhochdeutsche tschülpensaugen, lutschenonomatopoetischen Ursprungs.[1]

Synonyme:

[1] tschilpen, tschirpen, zwitschern

Oberbegriffe:

[1] piepsen

Beispiele:

[1] Wenn sie sich weiter an die Vögel hielten, artikulierten sie sich zunächst abwechselnd: Tiere kennen noch heute weder Duett noch gar Quartett (nur die Spatzen schilpen in einem anscheinend chaotischen Ensemble).[2]
[1] Die Vorstellung, er würde den Kopf nicht mehr schräg halten und aufgeregt schilpen wenn sie "Lüttjepitt" riefen, er würde nicht mehr auf der Stange entlang hüpfen, wenn das Wassernäpfchen frisch gefüllt wurde: dieser Gedanke war entsetzlich.[3]
[1] Trotzdem schreit, lärmt und singt der Sperling, als ob er mit der Stimme einer Nachtigall begabt wäre, und schon im Neste schilpen die Jungen.[4]
[1] Dann pfiffen sogleich alle Stare, dann flötete jede Amsel, die Spatzen schilpten, die Rauchschwalben zwitscherten und hoben sich hoch in die Luft, und der Wendehals erfüllte die ganze Gartenstraße mit seinem Gekicher.[5]
[1] Schwere Äpfel bogen die Zweige der Bäume. Sperlinge schilpten und schüttelten die Flügel, andere fielen auf einen Haufen, in einen heftigen Kampf verwickelt.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Spatzen, Sperlinge schilpen

Wortbildungen:

Konversionen: Schilpen, schilpend

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schilpen
[1] The Free Dictionary „schilpen
[1] Duden online „schilpen

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 719, Eintrag „schilpen“.
  2. Musik nach Bits. In: Zeit Online. Nummer 49/1983, 2. Dezember 1983, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. März 2020).
  3. Tami Oelfken: Lütjepitt. Erzählung. In: Zeit Online. Nummer 49/1947, 4. Dezember 1947, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. März 2020).
  4. Alfred Behm: Brehms Tierleben. In: Projekt Gutenberg-DE. Band 16: Vögel, Sechste Ordnung: Die Sperlingsvögel (Passerinae), Abschnitt Finken (URL).
  5. Hermann Löns: Heimatliche Naturbilder. In: Projekt Gutenberg-DE. Zur Osterzeit (URL).
  6. Barbu St. Delavrancea; Sextil Puscariu (Herausgeber): Die Weintraube. Rumänische Erzählungen. Karl H. Bischoff Verlag, 1943, Irinel, Seite 192 (Online auf Wikimedia).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schippen
Anagramme: Pichelns