nach Schema F

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nach Schema F (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Worttrennung:

nach Sche·ma F

Aussprache:

IPA: [naːx ˈʃeːma ˈɛf]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild nach Schema F (Info)

Bedeutungen:

[1] schablonenhaft, unpersönlich, mechanisch, ohne eigenes Nachdenken nach einem bestimmten, vorgegebenen Muster vorgehend

Herkunft:

[1] Ein Berichtsformular beim deutschen Militär seit 1861 war mit „F“ (für „Frontrapport“) bezeichnet und hatte in immer der gleichen, genau vorgeschriebenen Weise Angaben über den Bestandsnachweis der vollen Kriegsstärke zu enthalten.[1] Nachdem in Preußen das Beamtentum zu einiger Größe gekommen war, gab es immer mehr Kontakte zwischen den Bürgern und den starren und unsensiblen Vorschriften und Handlungen der Verwaltung. Daher stammt die negative und oftmals abwertende Bedeutung der Wendung.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] mechanisch, routinemäßig, schematisch, schablonenhaft, stereotyp

Beispiele:

[1] „Das Festhalten an Lösungen nach Schema F verstellt den Blick für Erfolg versprechende Alternativen.“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] nach Schema F vorgehen, nach Schema F ablaufen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Schema F
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schema
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchema+F

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, Seite 658
  2. Christoph Gutknecht: Lauter blühender Unsinn. Erstaunliche Wortgeschichten von Aberwitz bis Wischiwaschi. C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-57152-7 (limitierte Sonderauflage), „Nach Schema F“, Seite 25
  3. Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: handelsblatt.com vom 12.08.2006