grammatisches Wort

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grammatisches Wort (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ grammatisches Wort grammatische Wörter
Genitiv grammatischen Worts
grammatischen Wortes
grammatischer Wörter
Dativ grammatischem Wort grammatischen Wörtern
Akkusativ grammatisches Wort grammatische Wörter
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ das grammatische Wort die grammatischen Wörter
Genitiv des grammatischen Worts
des grammatischen Wortes
der grammatischen Wörter
Dativ dem grammatischen Wort den grammatischen Wörtern
Akkusativ das grammatische Wort die grammatischen Wörter
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein grammatisches Wort keine grammatischen Wörter
Genitiv eines grammatischen Worts
eines grammatischen Wortes
keiner grammatischen Wörter
Dativ einem grammatischen Wort keinen grammatischen Wörtern
Akkusativ ein grammatisches Wort keine grammatischen Wörter

Worttrennung:

gram·ma·ti·sches Wort, Plural: gram·ma·ti·sche Wör·ter

Aussprache:

IPA: [ɡʁaˌmatɪʃəs ˈvɔʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild grammatisches Wort (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Wort, das dadurch definiert ist, dass es von anderen getrennt im Satz erscheint[1]
[2] Linguistik: Wort, das keine lexikalische Bedeutung hat, sondern stattdessen eine grammatische Bedeutung bzw. Funktion

Sinnverwandte Wörter:

[1] syntaktisches Wort, Wortform, Textwort
[1] graphematisches Wort, graphisches Wort, Lexem/lexikalisches Wort, morphologisches Wort, orthographisches Wort, phonetisches Wort, phonologisches Wort, semantisches Wort
[2] Dienstwort, Formwort, Funktionswort, Hilfswort, Leerwort, Strukturwort, Synkategorem/Synkategorema, Synsemantikon/Synsemantikum, syntaktisches Wort

Oberbegriffe:

[1] Wort

Beispiele:

[1] In dem Satz „Hans kommt rechtzeitig an.“ sind „kommt“ und „an“ zwei grammatische Wörter. In einem Nebensatz wie „…, weil er rechtzeitig ankommt“ wäre „ankommt“ ein grammatisches Wort.
[1] „Ein Lexem kann nun definiert werden als eine Menge von grammatischen Wörtern, die denselben Stamm enthalten. Darüber hinaus müssen diese grammatischen Wörter im gleichen Flexionsparadigma stehen.“[2]
[1] „Das grammatische Wort ist das Objekt der Morphologie.“[3]
[1] „Das grammatische Wort bezieht sich darauf, daß ein Wort in einem Text in einer bestimmten grammatischen Form erscheint, und meint jeweils eine grammatische Form; z. B. sind ‚finden, fände, fanden, gefunden‘ verschiedene grammatische Wörter.“[4]
[2] In dem Satz „Er ist Fußballer.“ hat „er“ keine lexikalische Bedeutung, sondern repräsentiert als grammatisches Wort das Subjekt des Satzes.
[2] Forsgren behandelt unter der Überschrift Grammatische Wörter die Artikel, Pronomen, Präpositionen, Konjunktionen und Hilfsverben und fasst seine Ausführungen zusammen: „Natürlich sind die Verhältnisse bei den grammatischen Wörtern viel komplizierter, als wir sie in dieser oberflächlichen Übersicht haben darstellen können.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Wortform
[2] Wikipedia-Artikel „Funktionswort

Quellen:

  1. Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. 3. Auflage. Francke, Tübingen/ Basel 1997, Seite 103 f. ISBN 3-8252-1526-1
  2. Henning Bergenholtz, Joachim Mugdan: Einführung in die Morphologie. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1979, Seite 117. ISBN 3-17-005095-8. Solche Schemata sind auch in anderen Werken zur Morphologie zu finden.
  3. Christine Römer: Morphologie der deutschen Sprache. Francke, Tübingen/Basel 2006, Seite 2. ISBN 978-8252-2811-8.
  4. Karl-Dieter Bünting, Henning Bergenholtz: Einführung in die Syntax. 2., überarbeitete Auflage. Athenäum, Frankfurt/M. 1989, Seite 40. ISBN 3-610-02194-4. ‚finden, fände, fanden, gefunden‘ im Original kursiv; ‚grammatische Wort‘ in Kapitälchen.
  5. Kjell-Åke Forsgren: Wortdefinition und Feldstruktur. Zum Problem der Kategorisierung in der Sprachwissenschaft. Acta Universitatis Gothoburgensis, Göteborg 1977, Seite 36. ISBN 91-7346-038-9.