fenzen

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fenzen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb, regelmäßig[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich fenze
du fenzt
er, sie, es fenzt
Präteritum ich fenzte
Konjunktiv II ich fenzte
Imperativ Singular fenz!
fenze!
Plural fenzt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gefenzt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:fenzen

Anmerkung zur Verbvalenz:

Das Verb bindet in Südafrika kein direktes Objekt, wird also intransitiv gebraucht.[1]

Worttrennung:

fen·zen, Präteritum: fenz·te, Partizip II: ge·fenzt

Aussprache:

IPA: [ˈfɛnt͡sn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild fenzen (Info)
Reime: -ɛnt͡sn̩

Bedeutungen:

[1] intransitiv, transitiv; landschaftlich, besonders Nordamerika, Südafrika (KwaZulu-Natal): mit einer Fenz umgeben/versehen

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung aus dem gleichbedeutend englischen to fence → en[1]

Synonyme:

[1] einfriedigen/einfrieden, einzäunen, umzäunen, zäunen
[1] gehoben: befrieden, umfrieden/umfriedigen
[1] besonders Forstwesen, Gartenbau: einhegen
[1] schweizerisch: einhagen

Sinnverwandte Wörter:

[1] abzäunen, abstecken, auspfählen, begrenzen, einfassen, eingittern, eingrenzen, einplanken, umfassen, umgrenzen, umschließen, vergattern
[1] landschaftlich: gattern

Oberbegriffe:

[1] abgrenzen

Beispiele:

[1] „Die Felder, sobald sie einmal gefenzt² und gebrochen sind, werden alle Jahre angebaut, ohne gedüngt zu werden.“[2]
[1] „Die Amerikaner meinen zwar, es wäre so viel, daß ich es in meinem Leben nicht gefenzt und urbar gemacht erhielte; allein das wollen wir abwarten.“[3]
[1] „Etwa zehn unserer Mitglieder sind bereits den ganzen Winter an Ort und Stelle gewesen, mit Zurücklassung der Familien in Dubuque, haben ein großes Blockhaus vorläufig errichtet, Bäume gefällt zur späteren Verarbeitung, Acker umgebrochen und gefenzt;[…]“[4]
[1] „Blockhäuser werden gebaut, etwas Land umgerissen und gefenzt (eingezäunt), die Grenzen gemarkt — und die Claim ist fertig.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Land/ein Stück Land fenzen

Wortbildungen:

[1] einfenzen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 3. Band Einl–Geld, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04763-1, DNB 965408124, Seite 1205.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 565.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 453.
[1] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 44.
[1] Duden online „fenzen
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „fenzen“ auf wissen.de
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „fenzen“ (Wörterbuchnetz), „fenzen“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 44.
  2. Schreiben eines deutschen Auswanderers aus dem Staate Iowa. 9. November 1849. In: Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker mit besonderer Rücksicht auf verwandte Erscheinungen in Deutschland. 22. Jahrgang, Nummer 19, Verlag der J. G. Gotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1849, Seite 80 (Zitiert nach Google Books).
    In der am Seitenende angeführten, mit der Ziffer 2 gekennzeichneten Fußnote steht Folgendes: „Ein neudeutsches Zeitwort von dem englischen ‚fence‘ der Zaun.“
  3. Freimund Goldmann; Dr. G. Goldmann (Herausgeber): Meine innigst geliebten Eltern und Geschwister. 14. Juni 1848. Friedrich Ludwig Herbig, Leipzig 1849, Seite 66 (Zitiert nach Google Books).
  4. Dr. Karl Brockmann: Amerikanische Kolonisation im Lichte des Geistes der Zukunft. Meißner und Schirges, Hamburg 1851, Seite 44 (Zitiert nach Google Books).
  5. Aus dem ‚Westen‘ der Union. In: Dr. Büttner (Hrsg.): Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. 12. Jahrgang, Nummer 38, Rudolstadt 17. September 1858, Seite 165 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: benzen, fetzen, grenzen, lenzen, penzen, trenzen