einleben

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einleben (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich lebe ein
du lebst ein
er, sie, es lebt ein
Präteritum ich lebte ein
Konjunktiv II ich lebte ein
Imperativ Singular leb ein!
lebe ein!
Plural lebt ein!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
eingelebt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:einleben

Worttrennung:

ein·le·ben, Präteritum: leb·te ein, Partizip II: ein·ge·lebt

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nˌleːbn̩] ~ [ˈaɪ̯nˌleːbm̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild einleben (Info) Lautsprecherbild einleben (Info) ~ —
Reime: -aɪ̯nleːbm̩, -aɪ̯nleːbn̩

Bedeutungen:

[1] reflexiv: sich an eine neue Umgebung, einen neuen Ort oder an neue Lebensverhältnisse gewöhnen
[2] reflexiv, bildungssprachlich: sich in eine Person oder Sache hineinversetzen, ein tieferes Verständnis erwerben

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Verbs leben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ein-

Synonyme:

[1] akklimatisieren, eingewöhnen, eingliedern, heimisch werden, warmwerden
[2] einfühlen, hineinversetzen, nachfühlen, vertraut werden

Gegenwörter:

[1, 2] entfremden

Oberbegriffe:

[1] anpassen
[2] verstehen

Beispiele:

[1] »Diese Kinder waren im Krieg. Wir tun alles, damit sie sich wieder einleben«, hatte die norwegische Bildungsministerin Kristin Halvorsen kurz nach dem Attentat gesagt.[1]
[1] Bonner, die nach Berlin kommen, fühlen sich gelegentlich in die Nähe des äußersten Ostens versetzt - aus dem Umkreis von Paris, Brüssel und London in die Nähe von Prag, Warschau oder sogar Moskau. Sie müssen sich in einer Stadt einleben, in der manchem manches fremd erscheinen mag.[2]
[2] Man wird sich in das Ineinanderfließen der Räume erst einleben müssen, in die ungewohnte Offenheit des Ganzen, das indessen wohl unserem modernen Lebensgefühl entspricht.[3]
[2] Frei und unbekümmert wie kaum ein anderer konnte Tübke auf die Kunst und ihre Geschichte zugehen, konnte sich in sie einsehen und einleben und sie durch sich hindurchfließen lassen.[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] allmählich, wieder einleben

Wortbildungen:

[1] Einleben, einlebend

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „einleben
[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „einleben
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „einleben
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaleinleben
[1, 2] The Free Dictionary „einleben
[1, 2] Duden online „einleben

Quellen:

  1. Lara Fritzsche: Norwegen: Das Leben nach dem Tod in Utøya. In: Zeit Online. Nummer 29/2012, 12. Juli 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. April 2013).
  2. Bender: Berlin, glückliches Ärgernis. In: Zeit Online. Nummer 36/1998, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. April 2013).
  3. Carl Georg Heise: Mut, opferbereiter Bürgersinn und Tradition. In: Zeit Online. Nummer 24/1957, 13. Juni 1957, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. April 2013).
  4. Hanno Rauterberg: Malerei: Meister aller Geschichtsklassen. In: Zeit Online. Nummer 24/2004, 3. Juni 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. April 2013).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: eingeben, einheben, einkleben, einlesen, einschweben, einweben
Anagramme: einnebel, einneble