dasig

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dasig (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
dasig dasiger am dasigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:dasig

Nebenformen:

däsig

Worttrennung:

da·sig, Komparativ: da·si·ger, Superlativ: am da·sigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈdaːzɪç], [ˈdaːzɪk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dasig (Info), Lautsprecherbild dasig (Info)
Reime: -aːzɪç, -aːzɪk

Bedeutungen:

[1] regional: verwirrt, zurückhaltend, schüchtern

Beispiele:

[1] Jetzt hör mit dem blöden Geschwätz auf, du machst den Jungen ja ganz dasig.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „dasig
[1] Duden online „dasig (schüchtern, verwirrt)

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
dasig
Alle weiteren Formen: Flexion:dasig

Worttrennung:

da·sig, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈdaːzɪç], [ˈdaːzɪk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dasig (Info), Lautsprecherbild dasig (Info)
Reime: -aːzɪç, -aːzɪk

Bedeutungen:

[1] veraltet: von da stammend, zu einem bestimmten, anderen Ort gehörig

Herkunft:

Adjektivbildung zu da, analog zu hiesig; entweder mit mittelhochdeutschem -wësec[1] „-seiend“ also wörtlich „daseiend“[2][3] oder euphonischer s-Einschub bei der Adjektivableitung mit -ig, letzteres gestützt durch die Wortformen daig für dasig und hieig, hieisch für hiesig, und dadurch, dass die Wörter erst recht spät aufkommen, weit nach mittelhochdeutscher Zeit: sie treten erst im 17. Jahrhundert vermehrt auf;[4][5] dasig ist erstmals 1502 belegt[6] und 1515 bei Dürer als dosig nachgewiesen: „Das dosig Thier ist des Helffantz todt feyndt.“ „Das dasige Tier ist des Elefanten Todfeind.“[7] – dies wurde aber von einem (wahrscheinlich oberdeutschen) Drucker um 1540 nicht verstanden, was für ein recht junges, noch nicht verbreitetes Wort spricht, er versteht es als die eng zusammengeschriebenen Wörter da und Sieg: „das da ein Sieg Thir ist, des Heilffandten Todtfeyndt.“[8] Kaspar von Stieler spricht noch 1691 von einer Wortneuschöpfung[9]

Gegenwörter:

[1] hiesig

Beispiele:

[1] Die dasigen Leute haben eine ganz andere Mentalität, als wir hier.
[1] „In der Gemarkung dieser Gemeinde besaß die Abtei von uralten Zeiten her, aus dem nehmlichen geschichtlichen Grunde, wie bei Seligenstadt, mit der dasigen Hübnerschaft einen gemeinschaftlichen Wald von 1348 Morgen, dessen Besitz und Genuß von jeher zwischen beiden Theilen laut vorliegenden mainzischen Hof- und Revisionsgerichtssentenzen von 1707 und 1708 streitig war.“[10]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „dasig1
[1] Duden online „dasig (hiesig)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „dasig
[1] Goethe-Wörterbuch „dasig
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „dasig
[1] Johann Leonhard Frisch: Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch. Erster Band, Christoph Gottlieb Nicolai, Berlin 1741, Seite 179.
[1] Christoph Ernst Steinbach: Vollstaendiges deutsches Wörter-Buch. Erster Band, Verlegt durch Johann Jacob Korn, Breslau 1734, Seite 237.

Quellen:

  1. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch „wësec
  2. Duden online „hiesig
  3. Wilhelm Braune, ‎Hermann Paul, ‎Eduard Sievers: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. Band 64, Halle 1940, Seite 204 folgende.
  4. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „dasig
  5. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „hiesig
  6. Das puch der Himlischen offenbarung der heiligen wittiben Birgitte von dem künigreich Sweden. Google-Scan
  7. Albrecht Dürer: Rhinocerus. Amsterdam 1515. Text bei Wikisource.
  8. Rhinocerus. Nachdruck um 1540. Text bei Wikisource.
  9. Kaspar von Stieler: Der teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs. Nürnberg 1691, Spalte 268, Stichwort Dasig. (noviter inventum „neu erfunden“)
  10. Joh. Wilh. Christian Steiner: Geschichte und Beschreibung der Stadt und ehemaligen Abtei Seligenstadt. Nit 3 Kupfern. Wailandt, Aschaffenburg 1820, Seite 251 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: diesig, dösig