buttern

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Dieser Eintrag war in der 39. Woche
des Jahres 2015 das Wort der Woche.

buttern (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich buttere
du butterst
er, sie, es buttert
Präteritum ich butterte
Konjunktiv II ich butterte
Imperativ Singular buttere!
butter!
Plural buttert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gebuttert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:buttern
[1] Eine Frau in Schweden buttert mit einem Stoßbutterfass.
[12] Jemand buttert sein Brot.

Worttrennung:

but·tern, Präteritum: but·ter·te, Partizip II: ge·but·tert

Aussprache:

IPA: [ˈbʊtɐn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild buttern (Info)
Reime: -ʊtɐn

Bedeutungen:

[1] Rahm zu Butter verarbeiten
[2] sich zu Butter entwickeln
[3] umgangssprachlich: mit Butter bestrichene Brote essen; das Frühstück einnehmen
[4] umgangssprachlich; unpersönlich: großen Gewinn einbringen, sich sehr gut entwickeln
[5] umgangssprachlich: eitern
[6] umgangssprachlich: das Bett einnässen
[7] umgangssprachlich: bei einer Arbeit unsorgfältig vorgehen
[8] umgangssprachlich: flache Steine so auf eine Wasseroberfläche werfen, dass sie mehrere Hüpfer machen
[9] umgangssprachlich: koitieren
[10] umgangssprachlich als Aufpasser dafür sorgen, dass jemand nicht überrascht/ertappt wird
[11] umgangssprachlich: eine Zahlung tätigen
[12] mit Butter bestreichen
[13] mit Butter einfetten
[14] Skat: hochwertige Karten in den Stich eines Mitspielers werfen, um die Punkte gutgeschrieben zu bekommen
[15] umgangssprachlich: mit fraglichem Erfolg Mittel in größerem Umfang investieren
[16] umgangssprachlich: einen Ball mit großer Wucht stoßen

Herkunft:

[1, 12] von Butter
[5] Die Bedeutung beruht darauf, dass Eiter genau wie Butter eine gelblich-weiße Substanz ist.[1]
[7] Buttern als nachlässiges Arbeiten geht darauf zurück, dass beim Butterherstellen oft unsachgemäß gearbeitet wird.[1]
[8] Die Steine werden genauso flach über die Wasseroberfläche geworfen wie man die Butter flach (dünn) auf das Brot streicht.[1]
[9] Diese Bedeutung hat sich nach dem Vorbild der Butterherstellung in einem Stoßbutterfass entwickelt.[1]
[10] Dieser Bedeutung kann das zigeunersprachliche budara ‚Tür, Wachposten an der Tür‘ zugrunde liegen; jedoch ist es auch möglich, dass hier Butter als „Schmiere“ für das Brot in Bezug genommen wird, wobei „Schmiere“ auch für ‚Aufpasser‘ steht.[2]
[11] Die Bedeutung ‚Entgelt‘ von Butter ist hier auf das Verb buttern übertragen worden.[3]
[14, 15] siehe zubuttern
[16] Vermutlich besteht eine Verbindung zu Bedeutung [8], so dass anfangs nur ein flach ausgeführter Stoß des Balles gemeint war.[1]

Synonyme:

[1] landschaftlich: karnen, kirnen [4]
[12] umgangssprachlich: schmieren
[14] fett machen

Gegenwörter:

[12] margarinisieren

Beispiele:

[1] Nachdem wir den Rahm abgenommen haben, müssen wir heute unbedingt noch buttern.
[2] Wenn man Zucker in das Butterfaß tut, so buttert die Sahne nicht.
[3] Wenn ihr jetzt noch lange buttert, verpasst ihr den Schulbus.
[4] Bei Hugos neuem Laden buttert es schon gewaltig.
[5] Das aufgeschlagene Knie von Lieselotte buttert jetzt schon seit drei Tagen.
[6] Nachts buttert Karl manchmal noch.
[7]
[8] Am See haben wir geübt, wie man richtig buttert.
[9] Dass ihr die halbe Nacht gebuttert habt, war nicht zu überhören.
[10] Wenn seine Freunde bei Herrn Schultz Äpfel aus dem Garten klauen, muss Gunther immer buttern.
[11] Der Kerl hat einmal gezahlt, und er wird weiter buttern, da brauchst du keine Sorge haben.
[12] Du kannst schon mal die Brötchen buttern.
[13] Bevor du den Kuchenteig in die Backform füllen kannst, musst du sie buttern.
[14] Butter, was du hast!
[15] Derzeit werden viele Milliarden in die Banken gebuttert.
[16] Sie butterte das Leder ins Aus.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] im Butterfass buttern

Wortbildungen:

ausbuttern, hineinbuttern, unterbuttern, verbuttern, zubuttern

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Butter
[1, 12, 13, 15] Duden online „buttern
[14] Wikipedia-Artikel „Skat
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „buttern
[1, 2, 12, 15] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „buttern
[3–11, 15, 16] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 2. Band Blau–Faul, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570120-1, DNB 830485171, „buttern”, Seite 540.
[15] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbuttern

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 2. Band Blau–Faul, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570120-1, DNB 830485171, „buttern”, Seite 540.
  2. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 2. Band Blau–Faul, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570120-1, DNB 830485171, „buttern”, Seite 540 und „Butter III“, Seite 539.
  3. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 2. Band Blau–Faul, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570120-1, DNB 830485171, „buttern”, Seite 540 und „Butter III“, Seite 538.
  4. Duden online „kirnen