betucht

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betucht (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
betucht betuchter am betuchtesten
Alle weiteren Formen: Flexion:betucht

Worttrennung:

be·tucht, Komparativ: be·tuch·ter, Superlativ: am be·tuch·tes·ten

Aussprache:

IPA: [bəˈtuːxt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild betucht (Info)
Reime: -uːxt

Bedeutungen:

[1] im Besitz von ansehnlichem Vermögen

Herkunft:

seit dem 17. Jahrhundert bezeugt; direkte Entlehnung aus dem Westjiddischen, welches dem hebräischen Partizip בָּטַח‎ (CHA: bāṭua)  ‚sicher sein, vertrauensvoll‘ entstammt; dieser Begriff kann in Händlerkreisen auf einen finanziell sicheren, also wohlhabenden Partner angewandt werden; die Lautung wird über das Westjiddische בעטוחע‎ (YIVO: betukhe)  ‚sicher‘ an die Partizipialform angepasst; das Wort gelangt erst später ins Rotwelsche; dort ist es in der Form betuach im Sinne von „still, vorsichtig, zuversichtlich“ bezeugt[1]

Synonyme:

[1] begütert, gut betucht/gutbetucht, vermögend, wohlhabend, in Österreich auch: gstopft

Sinnverwandte Wörter:

[1] bemittelt, gutsituiert; kapitalkräftig, kaufkräftig, zahlungskräftig

Gegenwörter:

[1] arm

Oberbegriffe:

[1] reich

Unterbegriffe:

[1] steinreich, stinkreich, neureich

Beispiele:

[1] Der Kleidung nach scheint er gut betucht zu sein.
[1] Die Skiorte Davos und St. Moritz wünschen sich am liebsten nur betuchte Kundschaft.
[1] „»Wenn man hier auf Qualitäts-Tourismus setzen will, dann muss man zuerst in den Umweltschutz investieren. Dann kommen auch betuchte Touristen.«“[2]
[1] „Das Iduna-Zentrum, benannt nach der Versicherung, die das Haus Anfang der 1970er Jahre bauen ließ, war vor einem halben Jahrhundert noch Prestigeobjekt, Wohnraum für betuchte Akademiker mit Schwimmbad und Einkaufszentrum sowie beliebtes Postkartenmotiv von Göttingen.“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: betuchter Händler / Industrieller / Kaufmann / Makler / Rechtsanwalt
[1] mit Präposition: am betuchtesten (Lautsprecherbild Audio (Info))

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 295
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbetucht

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 117
  2. Thomas Milz: Umwelt – Bolsonaros Traum vom Touristenparadies. In: Deutsche Welle. 8. September 2019 (URL, abgerufen am 8. März 2021).
  3. Oliver Pieper: Krisenmanagement im Corona-Hotspot – Corona in Göttingen: Alarmstufe dunkelgelb. In: Deutsche Welle. 9. Juni 2020 (URL, abgerufen am 8. März 2021).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Betttuch, betulich, betun, betütert; gesucht