Zierrat

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Zierrat (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Zierrat die Zierrate
Genitiv des Zierrats
des Zierrates
der Zierrate
Dativ dem Zierrat
dem Zierrate
den Zierraten
Akkusativ den Zierrat die Zierrate
[1] Reliefband mit heraldischem Zierrat
[1] Zierrat

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Zierat, Plural: Zierate

Worttrennung:

Zier·rat, Plural: Zier·ra·te

Aussprache:

IPA: [ˈt͡siːɐ̯ˌʁaːt], [ˈt͡siːˌʁaːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zierrat (Info)

Bedeutungen:

[1] verschönerndes Beiwerk

Herkunft:

frühneuhochdeutsch: zierōt, Substantivierung des Adjektivs zier(e) (zur Ableitung des Substantivs vergleiche Heirat, Heimat, Monat, Armut, Kleinod); belegt seit dem 15. Jahrhundert;[1] die neue Rechtschreibung Zierrat (analog zu Hausrat) ist schon seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch[2]

Synonyme:

[1] Verzierung, Zier, Zierde

Unterbegriffe:

[1] Schnörkel

Beispiele:

[1] Die Wände und Decken waren mit allerlei Zierrat versehen.
[1] „Hier dienen die ästhetische Einbettung und Gestaltung des Textes nicht als äußerlicher Zierrat gegenüber einem rein sprachlich verfassten Inhalt, sondern erst das Zusammenspiel von Wortlaut, visueller Gestaltung und Umgebung auf einer gemeinsamen Sehfläche trägt Bedeutung.“[3]
[1] „Die öffentlichen Gebäude aber erstrahlen nun marmorweiß, geschmückt mit bunt gefassten Kapitellen, Friesen und anderem Zierrat.[4]
[1] „Die Darstellung insgesamt weist allerlei Zierrat und Fabuliererei auf, was man bei dieser Geschichte, die eigentlich düster und rätselhaft daherkommen sollte, kaum erwartet.“[5]

Redewendungen:

[1] Brich dir ja keinen Zierrat ab! — Stell dich nicht so an!

Wortbildungen:

Helmzierrat

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Zierrat
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zierrat
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zierrat
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZierrat

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Zierat“, Seite 1011.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Zier“.
  3. Ulrich Schmitz: Randgrammatik und Design. In: Sprachreport. Nummer Heft 3, 2017, Seite 8-17, Zitat Seite 8.
  4. Volker Michael Strocka: Die ewige Baustelle. In: Zeit Geschichte. Epochen. Menschen. Ideen. Nummer 2, 2014, Seite 64.
  5. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 67.