Wrucke

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Wrucke (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Wrucke die Wrucken
Genitiv der Wrucke der Wrucken
Dativ der Wrucke den Wrucken
Akkusativ die Wrucke die Wrucken
[1] am Straßenrand angehäufte Wrucken

Nebenformen:

Wruke

Worttrennung:

Wru·cke, Plural: Wru·cken

Aussprache:

IPA: [ˈvʁʊkə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wrucke (Info)
Reime: -ʊkə

Bedeutungen:

[1] nordostdeutsch, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, historisch, Westpreußen: Rübe mit dickfleischiger, gelber oder weißer, essbarer Wurzel

Synonyme:

[1] Brassica napus, subsp. rapifera, subsp. napobrassica

Beispiele:

[1] „Die Kohlrübe, Steckrübe, Wrucke, Erdkohlrabi, Bodenkohlrabi, Unterkohlrabi, Krautrübe, Dorſch, ſchwediſche Kohlrübe oder Rutabaga (Brassica napus rapifera DC.) ⚇ kann als eine durch die Cultur entſtandene Varietät des Rapſes (Brassica napus oleifera DC.) ⚇ angeſehen werden.“[1]
[1] „Zu den Brassicarüben gehört die Kohlrübe, in Vorpommern als Wrucke bezeichnet, und die Wasserrübe.“[2]
[1] „Frisches Gemüse und hochwertiges Fleisch bekam er kaum geliefert, aber manchmal Berge von Wrucken und die gab es dann in allen erdenklichen Variationen.“[3]
[1] „‚Ich weiß nicht, was hier beispielsweise um die Jahrhundertwende auf den Tisch kam, zu Hochzeiten oder Geburtstagen gebraten oder gebacken wurde‘, so Schonig. Er weiß aber um die Liebe zur Kartoffel und die zur Wrucke (Kohlrübe).“[4]
[1] „Die Wrucken, die mein Bruder und ich von den Feldern holten, haben wir mit Wonne gegessen.“[5]
[1] „Noch heute beackert sie mit ihrem Mann Fritz (79) einen Garten. Die riesigen Wrucken beweisen ihre Mühen.“[6]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Kohlrübe unter der Bedeutung [1].
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wrucke
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Wrucke“ auf wissen.de
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wrucke, Wruke
[1] Hermann Frischbier: Preussisches Wörterbuch. Ost- und westpreussische Provinzialismen in alphabetischer Folge. Zweiter Band: L — Z. Nachträge und Berichtigungen, Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1883, Stichwort »Wrucke, Wrûke«, Seite 481.

Quellen:

  1. Guido Krafft: Lehrbuch der Landwirthſchaft auf wiſſenſchaftlicher und praktiſcher Grundlage. Zweiter Band. Beſondere Pflanzenbaulehre, Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey. Verlagsbuchhandlung für Landwirthſchaft, Gartenbau und Forſtweſen, Berlin 1876, Seite 162 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  2. Hinter Schweriner Amtstüren. Worüber Landespolitiker und Funktionäre lachen. In: Nordkurier. 6. Mai 2000, ISSN 0232-1491.
  3. Von hoher See in die Großküche. In: Schweriner Volkszeitung. 5. April 2005, Seite 15.
  4. Küchengeschichten aus dem Seenland. Limosa-Verlag plant Regionalkochbuch mit Rezepten und Anekdoten. In: Märkische Allgemeine. 18. Februar 2011, Seite 1 (Ausgabe Gransee).
  5. Ich vergesse meine alte Heimat nicht“. In: Der Prignitzer. 23. September 2016, Seite 25.
  6. Frank Wilhelm: Vom Leben abgehängt. Ohne Auto auf dem Dorf. In: Nordkurier. 13. Oktober 2016, ISSN 0232-1491, Seite 3.