Volant

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Volant (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Volant die Volants
Genitiv des Volants der Volants
Dativ dem Volant den Volants
Akkusativ den Volant die Volants

Worttrennung:

Vo·lant, Plural: Vo·lants

Aussprache:

IPA: [voˈlɑ̃ː]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Volant (Info)
Reime: -ɑ̃ː

Bedeutungen:

[1] angenähter, textiler Besatz (zum Beispiel an Kleidungsstücken)
[2] Stoffdach eines Sonnenschirms/einer Hollywoodschaukel/einer Markise
[3] veraltet: Steuer eines Kraftfahrzeugs

Herkunft:

im 19. Jahrhundert von gleichbedeutend französisch volant → fr wörtlich: „fliegend“ entlehnt, zum Verb voler → fr „fliegen“, das wiederum auf das lateinische volāre → la „fliegen“ zurückgeht. Die Bedeutung „Steuerrad“ erklärt Kluge mit den älteren Bedeutungen „Flügel einer Windmühle, Schwungrad.“[1][2]

Synonyme:

[3] Steuer

Beispiele:

[1] „Blasse Schultern leuchteten aus tiefausgeschnittenen Roben, Seide knisterte, Jupons und Volants rauschten, Pelze glänzten.“[3]
[2]
[3] „Alle drei grinsten sich an, und auch am Volant der Chauffeur des Fabrikbesitzers und Kommerzienrates Deertz grinste sachte vor sich hin.“[4]
[3] „Aber mir gefiel das alles, der Lärm auf den Straßen, das Gedränge an den Haltestellen, der Anblick der in ihren Ledermänteln übern Volant gelümmelten Taxichauffeure, wie sie an ihrer Thermosflasche nippten und die Tagesereignisse mit ihrem trockenen Witz glossierten – es war die Großstadt, und sie wirkte sensationell und erfrischend.“[5]
[3] „Da Archie zu schläfrig zum Chauffieren war, übernahm Adam den Volant, verfehlte aber den Weg und fuhr meilenweit in der falschen Richtung.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Volant
[3] Wikipedia-Artikel „Lenkrad
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Volant
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVolant
[1] The Free Dictionary „Volant
[1, 3] Duden online „Volant

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Volant“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Volant“, Seite 963.
  3. Erich Maria Remarque: Die Traumbude. Ein Künstlerroman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-05468-2, Seite 102. Zuerst 1920.
  4. Hans Fallada: Unterprima Totleben. In: Günter Caspar (Herausgeber): Hans Fallada, Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein. Aufbau, Berlin 2011, ISBN 978-3-7466-2790-8, Seite 56-81, Zitat Seite 62. Entstanden 1939-41.
  5. Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. S. Fischer, (Frankfurt/Main) 1994, ISBN 3-10-396502-8, Seite 373.
  6. Evelyn Waugh: Aber das Fleisch ist schwach. Roman. Rowohlt, Reinbek 1959 (übersetzt von Hermen von Kleeborn), Seite 117. Englisches Original 1930.