Synkretist

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Synkretist (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Synkretist die Synkretisten
Genitiv des Synkretisten der Synkretisten
Dativ dem Synkretisten den Synkretisten
Akkusativ den Synkretisten die Synkretisten

Worttrennung:

Syn·kre·tist, Plural: Syn·kre·tis·ten

Aussprache:

IPA: [zʏnkʁeˈtɪst]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Synkretist (Info)
Reime: -ɪst

Bedeutungen:

[1] Religion, Philosophie: eine Person, der Synkretismus, also eine Vermischung von Lehr- oder Glaubenssystemen, vorgeworfen wird

Sinnverwandte Wörter:

[1] Eklektiker

Weibliche Wortformen:

Synkretistin

Beispiele:

[1] „Synkretisten hießen im 16. Jahrhundert die Philosophen, die zwischen Platon und Aristoteles vermitteln wollten.“[1]
[1] Am Ende seines Lebens war er Synkretist und identifizierte sich mit einer Art Weltseele, mit der er durch das Unterbewusstsein in Verbindung zu stehen meinte.[2]
[1] Ek[k!]lektiker und Synkretist, der er war, nahm er alles unterschiedslos als gegeben.[3]
[1] Der bekennende Synkretist und Eklektiker Hermann Nitsch, von der Kirche lange als blasphemischer Gottseibeiuns geächtet, liebt den Pomp des Mysteriums, er liebt das alte tridentinische Ritual samt Weihrauch, Latein und golddurchwirkten Messgewändern.[4]
[1] Johannes Paul II. war mit Sicherheit kein Synkretist, suchte aber das Gespräch und das Gebet mit allen Religionen im Wissen darum, dass alle Religionen im Anliegen der Orientierung an Transzendenz und im Anliegen des Schutzes der spirituellen Würde der Menschen geeint sind.[5]

Wortbildungen:

Synkretistin, synkretistisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Synkretist
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Synkretist
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Synkretist
[1] Duden online „Synkretist

Quellen:

  1. Georgi Schischkoff (Herausgeber): Philosophisches Wörterbuch / begr. von Heinrich Schmidt. Kröners Taschenausgabe, Bd. 13. 21., von Georgi Schischkoff neu bearbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1982, ISBN 3-520-01321-5, Seite 681, Eintrag „Synkretismus“.
  2. Wikipedia-Artikel „August Strindberg“, abgerufen am 30. Dezember 2011.
  3. Aufgeblasener Jesuit Athanasius. In: Zeit Online. Nummer 29/1986, 11. Juli 1986, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2011).
  4. Ulrich Weinzierl: Ein gefundenes Fressen. In: Welt Online. 24. Oktober 2003, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2011).
  5. Guggenberger Wilhelm: Einheit oder Ausschluss? (Gedanken zur Versöhnung mit der Bruderschaft Pius X.). Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck, 9. Februar 2009, abgerufen am 30. Dezember 2011.