Sterben

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Sterben (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Sterben
Genitiv des Sterbens
Dativ dem Sterben
Akkusativ das Sterben
[1] Sterben ist ein häufiges Motiv der Kunst.

Worttrennung:

Ster·ben, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʃtɛʁbn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sterben (Info)
Reime: -ɛʁbn̩

Bedeutungen:

[1] Vorgang, aus dem Leben zu scheiden beziehungsweise seinen Lebenszyklus zu beenden

Herkunft:

Substantivierung des Verbs sterben durch Konversion

Unterbegriffe:

[1] Artensterben, Baumsterben, Bienensterben, Dorschsterben, Eschensterben Eschentriebsterben, Fischsterben, Insektensterben, Korallensterben, Massensterben, Pferdesterben, Robbensterben, Schwalbensterben, Tannensterben, Ulmensterben, Waldsterben
[1] übertragen: Bankensterben, Bauernsterben, Favoritensterben, Sprachensterben, Zechensterben, Zeitungssterben

Beispiele:

[1] [Frühjahr 2022:] Das Sterben im Osten der Ukraine ist in vollem Gange.
[1] „Doch nun beginnt im Lager ein großes Sterben.“[1]
[1] [KZ Bergen-Belden:] „Das große Sterben in Belsen beginnt im Januar 1945 mit etwa 1.000 Tote, im Februar bereits 7.000, im März dann weitere 18.000.“[2]
[1] „Das Sterben eines Pferdes erinnert den Menschen an seinen Leib, seine Angst und Zittern, an die eigene Todesfurcht.“[3]
[1] „Denn der Gedanke an das Sterben macht Angst, jedem von uns.“[4]
[1] „Bloß nicht dran denken: an den Tod. Nicht an das immer näher rückende Ende unserer Eltern. Nicht an den drohenden Tod unserer krebskranken Schwester. Und erst recht nicht an unser eigenes Sterben.[5]
[1] „Minutiös beschreibt er, wie unser Sterben vonstatten geht.“[5]
[1] „Zwei Drittel aller Menschen sterben heute im Krankenhaus, und ihr Sterben kann fast beliebig lange hinausgezögert werden – das ist der Fluch der modernen Gerätemedizin.“[4]
[1] „Was muss anders werden, damit ein würdevolles Sterben möglich wird?“[6]
[1] „In der Schweiz ist es ein Novum: das Bestattervelo. Ein Berner Unternehmen will damit das Thema Tod und Sterben enttabuisieren.“[7]
[1] „Die Varroa-Milben gelten als Hauptgrund für das Sterben von Bienenvölkern.“[8]
[1] „Das Sterben des Ganges ist seit Jahrzehnten bekannt, doch bisher konnte die indische Politik wenig ausrichten.“[9]
übertragen:
[1] „Um das Sterben der Innenstädte aufzuhalten, braucht es neue Konzepte.“[10]
[1] [Schlagzeile:] „Ghana: Das Sterben der Kakaoplantagen“[11]

Redewendungen:

[1] etwas ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel – nicht ausreichend für den Lebensunterhalt
[1] etwas ist zum Sterben langweilig – etwas ist total langweilig
[1] etwas ist zum Sterben schön – etwas ist wunderschön, total schön

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: langsames / massenhaftes / menschenwürdiges / menschenunwürdiges / millionenfaches / qualvolles / sinnloses / tausendfaches / würdeloses / würdevolles Sterben
[1] mit Substantiv: das Sterben der Alten / Kranken / Kinder / Soldaten
[1] mit Substantiv: das Sterben der Mutter / Oma / Tante, das Sterben des Onkels / Opas / Vaters
[1] mit Substantiv: das Sterben von Jesus / des Gottessohnes
[1] mit Substantiv: das Sterben der Bienen / Bisons / Haie / Insekten / Meeresschildkröten / Vögel / Wale / Wildtiere, das Sterben des Dorsches
[1] mit Substantiv: Sterben in Würde
[1] mit Verb: im Sterben liegen
[1] mit Verb: das Sterben begleiten / erleichtern / ermöglichen / hinauszögern / zulassen
[1] mit Pronomen: mein/unser (eigenes) Sterben

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Sterben
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sterben
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSterben
[*] The Free Dictionary „Sterben
[*] Duden online „Sterben

Quellen:

  1. Constanze Kindel: Um Gold und den rechten Glauben. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 42-51, Zitat Seite 50.
  2. Britta Probol: KZ Bergen-Belsen: "Nichts als Leichen, Leichen, Leichen". In: Norddeutscher Rundfunk. 15. April 2021 (URL, abgerufen am 15. April 2021).
  3. Jean-Pierre Wils: Tiere und Menschen im Krieg – Sterben auf Augenhöhe. In: Deutschlandradio. 10. September 2017 (Deutschlandfunk / Köln, URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  4. 4,0 4,1 Marieke Degen: Auseinandersetzung mit dem Tod. In: Deutschlandradio. 27. Februar 2012 (Deutschlandfunk / Köln, URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  5. 5,0 5,1 Christian Rabhansl: Roland Schulz: „So sterben wir“ – Eine Buchlänge sterben. In: Deutschlandradio. 7. Dezember 2018 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Buchkritik, besprochen wurde das Buch: Roland Schulz: „So sterben wir“, Piper Verlag, München, 240 Seiten, 20 Euro, URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  6. Gerhard Richter: Wie wir sterben. In: Deutschlandradio. 25. April 2013 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Forschung und Gesellschaft, URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  7. Dietrich Karl Mäurer, Beatrice Warken: Die letzte Fahrt: zum Friedhof mit dem Lastenrad. In: Deutsche Welle. 15. März 2022 (URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  8. Die Varroamilbe – Der gefährlichste Feind der Biene. In: Bayerischer Rundfunk. 1. Juni 2021 (URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  9. Hannah Fuchs: Kranker Ganges: Indiens heiliger Fluss stirbt – Politisches Versagen. In: Deutsche Welle. 13. Februar 2019 (Biderserie, Bild 7 von 7, URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  10. Andreas Becker: Einzelhandel – Shopping: Sind Innenstädte noch zu retten?. In: Deutsche Welle. 11. August 2020 (URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  11. Ghana: Das Sterben der Kakaoplantagen. In: Deutsche Welle. 28. Juli 2019 (URL, abgerufen am 20. Juni 2022).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: bersten, bestern, streben, Streben