Sprachgemeinschaft

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Sprachgemeinschaft (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Sprachgemeinschaft die Sprachgemeinschaften
Genitiv der Sprachgemeinschaft der Sprachgemeinschaften
Dativ der Sprachgemeinschaft den Sprachgemeinschaften
Akkusativ die Sprachgemeinschaft die Sprachgemeinschaften

Worttrennung:

Sprach·ge·mein·schaft, Plural: Sprach·ge·mein·schaf·ten

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxɡəˌmaɪ̯nʃaft]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sprachgemeinschaft (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Gruppe der Menschen, die dieselbe Sprache verwenden.

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Stamm des Wortes Sprache und Gemeinschaft

Oberbegriffe:

[1] Gemeinschaft

Beispiele:

[1] Zu einer Sprachgemeinschaft gehören alle Menschen, die dieselbe Sprache sprechen. Bisweilen wird der Begriff so weit gefasst, dass es sich nicht unbedingt immer um ein und dieselbe Sprache handeln muss: Eine Sprachgemeinschaft ist dann eine Gruppe von Menschen, die sozial und sprachlich - aber womöglich in verschiedenen Sprachen - miteinander Umgang pflegen.[1]
[1] Man kann mehr als einer Sprachgemeinschaft angehören, z.B., wenn man bilingual (zweisprachig) aufgewachsen ist.
[1] „Und obwohl nur sehr wenige Staaten der Welt sprachlich ganz einheitlich sind, fällt einem nur die Schweiz als leuchtendes Vorbild ein, wo tatsächlich mehrere Sprachgemeinschaften (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch) ohne große Konflikte schon seit Jahrhunderten miteinander leben.“[2]
[1] „Wenn es bei der Betrachtung der europäischen Sprachgemeinschaften um den Bezug zu ihrer einzelstaatlichen Verteilung geht, muß man sich immer bewußt machen, daß es sich um zwei divergierende und voneinander unabhängige Kriterien handelt (sprachliche versus staatliche Gemeinschaft).“[3]
[1] „Und da diese Gebärden festgelegt sind, gibt es unter den Sprachgemeinschaften (und oft auch schon innerhalb ihrer) Unterschiede.“[4]
[1] „Die Linguistik hat eine Bringschuld und eine Verantwortung der Sprachgemeinschaft gegenüber, deren Sprache sie erforscht.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Sprachgemeinschaft
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachgemeinschaft
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSprachgemeinschaft

Quellen:

  1. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985. ISBN 3-494-02050-7.
  2. Wolfgang Boettcher, Wolfgang Herrlitz, Ernst Nündel, Bernd Switalla: sprache. Das Buch, das alles über Sprache sagt. Westermann, Braunschweig 1983, Seite 137. ISBN 3-14-508881-5. Anmerkung: „Sprachgemeinschaft“ im Original in Kapitälchen gedruckt.
  3. Harald Haarmann: Die Sprachenwelt Europas. Geschichte und Zukunft der Sprachnationen zwischen Atlantik und Ural. Campus, Frankfurt/New York 1993, Seite 30. ISBN 3-593-34825-X.
  4. Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-62989-1, Seite 70.
  5. Jochen A. Bär, Thomas Niehr: Alternativen zum Elfenbeinturm. Die Linguistik will stärker in die Öffentlichkeit hineinwirken. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 2-5, Zitat Seite 2.