Schirm

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Schirm (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schirm die Schirme
Genitiv des Schirms
des Schirmes
der Schirme
Dativ dem Schirm
dem Schirme
den Schirmen
Akkusativ den Schirm die Schirme
[3] Regenschirme, auf ihren Einsatz wartend

Worttrennung:

Schirm, Plural: Schir·me

Aussprache:

IPA: [ʃɪʁm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schirm (Info), Lautsprecherbild Schirm (Info)
Reime: -ɪʁm

Bedeutungen:

[1] ein meist runder, gewölbter Gegenstand, der vor bestimmten Dingen schützt oder eine Aktion unterbindet
[2] allegorisch für Schutz
[3] konkret: als Schutz vor dem Regen; Regenschirm
[4] Kurzform für Bildschirm
[5] Kurzform für einen Gegenstand, der vom Aussehen einem Regenschirm nahekommt

Herkunft:

mittelhochdeutsch schirm und althochdeutsch scirm oder skirm „Schutz“, ursprünglich das über den Schild gezogene Fell[1][2]

Synonyme:

[3] veraltet: Parapluie
[4] Bildschirm, Display
[5] Kappe

Verkleinerungsformen:

[1, 3] Schirmchen

Oberbegriffe:

[1] Schutz, Gegenstand
[3] Regenschutz

Unterbegriffe:

[1] Kaminschirm, Lampenschirm, Ofenschirm, Schutzschirm
[2] Abwehrschirm, Raketenschutzschirm, Rettungsschirm
[1, 3] Regenschirm, Sonnenschirm, Allwetterschirm, En-tout-Cas[3]
[3] Damenschirm, Herrenschirm, Sportschirm, Stockschirm
[3] Knirps
[4] Computerschirm, Fernsehschirm, Leuchtschirm, Radarschirm, Röntgenschirm
[5] Bremsschirm, Fallschirm, Gleitschirm, Rettungsschirm, Wandschirm

Beispiele:

[1] „Ich lege mich nieder, man bringt mir eine Nachtlampe mit Schirm und läßt mich allein.“[4]
[2] „Du bist mein Schirm und Schild; ich hoffe auf dein Wort.“ Psalm 119.114 - Unter einer Schirmherrschaft stehen.
[3] „Mist, ich habe meinen Schirm vergessen. Jetzt werde ich wohl oder übel nass werden.“
[3] „Damen mit äußerst empfindlicher Frisur oder Aliens mit ebenso wasserscheuen Schaltkreisen werden immer einen Schirm mitnehmen, wir norddeutschen Glatzköpfe tun das nie.“[5]
[4] „Sir, ich habe ein unbekanntes Flugobjekt ausgemacht.“ - „Geben sie es auf den Schirm.
[5] Der Schirm des Fallschirmspringers öffnete sich problemlos.
[5] „Heute sind die Schirme und ihre dreifachen Bremssysteme so ausgetüftelt, dass die Versicherungen das Snowkiten nicht mehr als Risikosport einstufen, sondern nur noch als Wagnis.“[6]
[5] „Der Gleitschirmflieger spielt mit den technischen Möglichkeiten seines Fluggeräts und mit seinen Fertigkeiten: Er zieht den Schirm auf, lässt den Wind in die Kammern greifen und sie aufblähen, […] Er spielt mit den Leinen, den Bremsen, den Kräften des Winde in seinem Gleitschirm.“[7]
[5] „Fliegen Gleitschirme in unterschiedlichen Höhen, müssen die Abstände so gewählt sein, dass der Höhenverlust beim Einklappen oder Sackflug des oberen Schirms nicht zur Kollision mit dem unteren führt.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] mit Schirm, Charme und Melone, nass

Wortbildungen:

beschirmen, Riesenschirmpilz, schirmen, Schirmherr, Schirmling, Schirmmütze, Schirmständer, Schirmung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–4] Wikipedia-Artikel „Schirm
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schirm
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schirm
[1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchirm
[1–4] The Free Dictionary „Schirm

Quellen:

  1. Duden online „Schirm
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schirm
  3. Duden: En-tout-Cas. In: duden.de. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 267.
  5. Hans-Peter Beck-Bornholdt, Hans-Hermann Dubben: Der Schein der Weisen. Irrtümer und Fehlurteile im täglichen Denken. Hoffmann und Campe, Hamburg 2001, ISBN 3-455-09340-X, Seite 47.
  6. Julius Schophoff: Kein Wind von Traurigkeit. In: Zeit Online. 2. Februar 2012, ISSN 0044-2070 (URL).
  7. Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1664-5, Seite 8.
  8. Toni Bender, Peter Janssen, Klaus Tänzler: Gleitschirmsegeln für Meister. Nymphenburger, Donauwörth 1989, Seite 102.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Charme