Sarkophag

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Sarkophag (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Sarkophag die Sarkophage
Genitiv des Sarkophags
des Sarkophages
der Sarkophage
Dativ dem Sarkophag den Sarkophagen
Akkusativ den Sarkophag die Sarkophage
[1] Sarkophag aus dem 13. Jahrhundert

Worttrennung:

Sar·ko·phag, Plural: Sar·ko·pha·ge

Aussprache:

IPA: [zaʁkoˈfaːk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sarkophag (Info)
Reime: -aːk

Bedeutungen:

[1] ein sargähnlicher Gegenstand, meistens aus Stein gefertigt
[2] umgangssprachlich für die Betonhülle um den bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl havarierten Atomreaktor

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von (kirchen-)lateinisch sarcophagus → la entlehnt, das wiederum auf altgriechisch σαρκοφάγος (sarkophagos→ grcFleisch verzehrend“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Schrein, Totenbaum, Totenkiste, Totenlade, Totenschrein

Gegenwörter:

[1] Wiege

Oberbegriffe:

[1] Sarg

Unterbegriffe:

[1] Steinsarkophag

Beispiele:

[1] Die ägyptischen Sarkophage sind die ältesten, die man gefunden hat.
[1] „Auf diesem Platz wurden 1874 bei Straßenbauarbeiten zufällig langobardische Grabstätten gefunden, unter anderem ein Sarkophag aus Kalkstein in Form eines Hauses.“[2]
[1] „Über ein Dutzend Stufen stieg man empor zu einer wuchtigen Platte, die wie ein riesiger Sarkophag aussah.“[3]
[1] „Ein mächtiger Sarkophag bezeichnet die Grabstätte Jean Georges, Chevalier de Saxe, des 1774 verstorbenen Sohnes August des Starken und der Gräfin Teschen.“[4]
[1] „Das mag besonders schwerfallen am Beispiel der Treptower Gedenkstätte mit dem Bronzekoloß in pathetischer Heldenpose und den stalinistischen Spruchweisheiten an schweren Sarkophagen.“[5]
[2] „Das zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine bekommt einen neuen Sarkophag.“ F.A.Z. vom 29.04.2015

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Sarkophag abbauen, Sarkophag entdecken, Sarkophag untersuchen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Sarkophag
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Sarkophág“ (Wörterbuchnetz), „Sarkophág“ (Zeno.org)
[1] Lueger: Lexikon der gesamten Technik „Sarkophag
[1] Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon (Leipzig 1837): „Sarkophag
[1] Herders Conversations-Lexikon, Freiburg 1854–1857: „Sarkophag
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sarkophag
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSarkophag
[1] The Free Dictionary „Sarkophag
[1] Duden online „Sarkophag

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Sarkophag“, Seite 785.
  2. Norbert F. Pötzl: Lockruf des Südens. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 220-235, Zitat Seite 228.
  3. Asfa-Wossen Asserate: Ein Prinz aus dem Hause David und warum er in Deutschland blieb. 3. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2014, ISBN 978-3-596-17313-6, Seite 33.
  4. Heinz Czechowski: Von Totenstuben und Schwibbögen. Spaziergang auf historischen Friedhöfen in Dresden. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 1, 1992, Seite 27-35, Zitat Seite 33.
  5. Wolfgang Kohrt: Mahnmal im Niemandsland. Berliner Zeitung, Berlin 06.04.1998