Rheinischer Fächer

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Rheinischer Fächer (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ Rheinischer Fächer
Genitiv Rheinischen Fächers
Dativ Rheinischem Fächer
Akkusativ Rheinischen Fächer
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der Rheinische Fächer
Genitiv des Rheinischen Fächers
Dativ dem Rheinischen Fächer
Akkusativ den Rheinischen Fächer
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein Rheinischer Fächer
Genitiv eines Rheinischen Fächers
Dativ einem Rheinischen Fächer
Akkusativ einen Rheinischen Fächer

Worttrennung:

Rhei·ni·scher Fä·cher, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˌʁaɪ̯nʃɐ ˈfɛçɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rheinischer Fächer (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: westmitteldeutsche Sprachlandschaft (etwa zwischen Speyer und Düsseldorf), die dadurch geprägt ist, dass die einzelnen Prozesse der 2. (hochdeutschen) Lautverschiebung unterschiedlich weit von Süden nach Norden vorgedrungen sind

Herkunft:

[1] Laut Bausinger[1] geht der Begriff auf Theodor Frings[2] zurück.

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Beispiele:

[1] „Westlich hiervon läßt sich aber keine Linie innerhalb des die verschiedenen Wellen der Lautverschiebung in sich vereinigenden Rheinischen Fächers als die niederdeutsch-hochdeutsche Grenze festlegen…“[3]
[1] „Das Westmitteldeutsche zeigt darüber hinaus eine weitere Auffächerung (= Rheinischer Fächer) der sogenannten hochdeutschen Lautverschiebung…“[4]
[1] „Das gilt für bestimmte lautliche Unterschiede, von denen die bekanntesten die durch die Lautverschiebung bewirkten sind; die Lautverschiebungen (ik/ich, maken/machen, Dorp/Dorf, dat/das, Appel/Appel) decken sich nicht, sondern öffnen sich zum - von Theodor Frings so benannten - »Rheinischen Fächer«.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Rheinischer Fächer
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Rheinischer Fächer“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Rheinischer Fächer“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 24. ISBN 3-596-26491-X.
  2. Theodor Frings: Sprache und Geschichte. 2 Bände. Halle 1956.
  3. Hermann Niebaum: Westniederdeutsch. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, S. 458–464, Zitat Seite 458. ISBN 3-484-10391-4. Abkürzungen aufgelöst.
  4. Wolfgang Fleischer, Gerhard Helbig, Gotthard Lerchner (Hrsg.): Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache. Peter Lang, Frankfurt/M. 2001, Seite 397. ISBN 3-631-35310-3.
  5. Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1984, ISBN 3-596-26491-X., Seite 24. Kursiv gedruckt: ik/ich, maken/machen, Dorp/Dorf, dat/das, Appel/Appel.