Renaissance

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Renaissance (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Renaissance die Renaissancen
Genitiv der Renaissance der Renaissancen
Dativ der Renaissance den Renaissancen
Akkusativ die Renaissance die Renaissancen

Anmerkung:

Die Bedeutungen [1] und [2] sind nicht strikt voneinander getrennt.

Worttrennung:

Re·nais·sance, Plural: Re·nais·san·cen

Aussprache:

IPA: [ʁɛnəˈsɑ̃ːs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Renaissance (Info)
Reime: -ɑ̃ːs

Bedeutungen:

[1] ohne Plural: kulturelle Bewegung zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit, die von Italien ausging und durch die Wiederaufnahme antiker griechisch-römischer Formen und Werte gekennzeichnet war; der Stil dieser Kulturepoche
[2] ohne Plural: Epoche der Renaissance[1] zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert
[3] übertragen: das Wiederaufleben einer Mode, einer kulturellen Strömung oder einer Technologie

Herkunft:

im 19. Jahrhundert von französisch renaissance → frWiedergeburt“ entlehnt, zu renaître → fr „wieder geboren werden“, dies zu gleichbedeutend lateinisch renasci → la[1]

Synonyme:

[2] Renaissancezeit
[3] (erneute) Blütezeit, Comeback, Neublüte, Rückkehr

Oberbegriffe:

[1] Kulturepoche, Literaturepoche, Kunstepoche
[2] Epoche, Zeitalter

Unterbegriffe:

[1] Frührenaissance, Hochrenaissance, Spätrenaissance

Beispiele:

[1] Charakteristisch für die Renaissance ist nach Burckhardt der ausgesprochene Individualismus ihrer Vertreter.
[1] „Es war unbestreitbar: es verschönerte mein Los, daß dem Hirtentum durch die Griechen und durch die italienische Renaissance eine dichterische Erhabenheit verliehen worden war.“[2]
[2] Dem Rom der Renaissance ist der Hauptteil ihres Vortrags gewidmet.
[2] „Auch die Keltenideologie und Keltenromantik hielten die keltische Tradition von der Zeit der Renaissance bis zur Gegenwart lebendig.“[3]
[2] „In der Renaissance wurde zum ersten Mal der Begriff des Schöpferischen auf herausragende Menschen wie da Vinci oder Shakespeare übertragen.“[4]
[3] „Ein plakatives Beispiel für die Renaissance der Sportwagen der sechziger Jahre stellt der im August 2003 von Ford vorgestellte GT dar.“[5]
[3] „Ausgangspunkt ist dabei die Frage, ob der Erste Weltkrieg im Grunde überflüssig war. Diese Frage wurde schon von Zeitgenossen aufgeworfen und hat in jüngster Zeit in der Forschung eine Renaissance erlebt.“[6]
[3] „Richard, der auch im richtigen Leben als Richter arbeitete, erzählte, dass die traditionellen Tänze in den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts eine langsame Renaissance erlebt hätten, nachdem sie ein Jahrhundert lang von den Missionaren verboten worden waren.“[7]

Wortbildungen:

renaissancistisch, Renaissancebau, Renaissancedichter, Renaissancefürst, Renaissance-Humanismus, Renaissanceliteratur, Renaissancemusik, Renaissanceschloss, Renaissancestil

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 3] Wikipedia-Artikel „Renaissance
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Renaissance
[1–3] Duden online „Renaissance
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRenaissance
[1–3] The Free Dictionary „Renaissance

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Renaissance.
  2. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 170. Isländisches Original 1975
  3. Ulrike Peters: Kelten. Ein Schnellkurs. DuMont, Köln 2011, ISBN 978-3-8321-9319-5, Seite 150.
  4. Vince Ebert: Machen Sie sich frei!. Sonst tut es keiner für Sie. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62651-7, Seite 60.
  5. Rainer Kurek, Constanze von Nell-Breuning: Automobilbau im Alleingang. Gabler, Wiesbaden 2005, Seite 55
  6. Stig Förster: Im Reich des Absurden: Die Ursachen des Ersten Weltkrieges. In: Bernd Wegner (Herausgeber): Wie Kriege entstehen. Zum historischen Hintergrund von Staatenkonflikten. 2., durchgesehene Auflage. Ferdinand Schönigh, Paderborn 2003, ISBN 3506744739, Seite 213.
  7. Tony Horwitz: Cook. Die Entdeckung eines Entdeckers. Piper, München/Zürich 2006 (übersetzt von Heike Steffen), ISBN 978-3-492-24473-2, Seite 145. Englisches Original 2002.