Polizeigewalt

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Polizeigewalt (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Polizeigewalt die Polizeigewalten
Genitiv der Polizeigewalt der Polizeigewalten
Dativ der Polizeigewalt den Polizeigewalten
Akkusativ die Polizeigewalt die Polizeigewalten
[2] Ausübung physischer Polizeigewalt durch Wegtragen eines Sitzblockierers
[2] Ausübung physischer Polizeigewalt im Kontext von Protesten gegen Abschiebungen

Anmerkung:

Der Plural wird selten verwendet.

Worttrennung:

Po·li·zei·ge·walt, Plural: Po·li·zei·ge·wal·ten

Aussprache:

IPA: [poliˈt͡saɪ̯ɡəˌvalt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Polizeigewalt (Info)

Bedeutungen:

[1] Staatsphilosophie: vom Staat übertragene Befugnis zur Ausübung polizeilicher Macht
[2] Kriminologie, kein Plural: von der Polizei ausgeübte körperliche und psychische Gewalt

Herkunft:

Determinativkompositum der Substantive Polizei und Gewalt

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gewaltenteilung, Machtmonopol
[2] nur fallweise, wenn Polizeigewalt auf unangemessene Art und Weise ausgeübt wird: Polizeiproblem, Polizeiübergriff, Polizeiwillkür

Beispiele:

[1] Mit der Verbeamtung wird Polizisten die Polizeigewalt verliehen.
[2] Auf Demonstrationen werden häufig Akte von Polizeigewalt auf Video dokumentiert.
[2] „Die meisten Fälle unverhältnismäßiger Polizeigewalt in der Türkei waren durch Videoaufnahmen von Augenzeugen herausgekommen.“[1]
[2] „Unrechtmäßige Polizeigewalt kommt in Deutschland deutlich häufiger vor als bisher bekannt.“[2]
[2] „Polizeigewalt wird in Deutschland selten vor einem Gericht verhandelt und noch seltener verurteilt.“[3]
[2] „Die Demonstrierenden riefen unter anderem «Stoppt Polizeigewalt in Mannheim!» und «So viele Einzelfälle!».“[4]
[2] „Ist das noch verhältnismäßig, oder schon rechtswidrige Polizeigewalt? In der Debatte um die möglicherweise rechtswidrige Androhung von Gewalt der Polizei gegen die Aktivisten der «letzten Generation» hält die Berliner Polizei das Vorgehen der Beamten für rechtmäßig.“[5]
[2] „Im Aktionsbündnis Mouhamed haben sich knapp 30 Gruppen aus Dortmund und ganz Deutschland versammelt – darunter die Afrikanische Community, Train of Hope, Antifas, das Bündnis Dortmund gegen Rechts, türkische und tamilische Gruppen und Gedenkinitiativen für weitere Menschen, die durch Polizeigewalt starben.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2] Wikipedia-Artikel „Polizeigewalt
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Polizeigewalt
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Polizeigewalt
[1] The Free Dictionary „Polizeigewalt
[1, 2] Duden online „Polizeigewalt

Quellen:

  1. Bülent Mumay: Brief aus Istanbul : Im schlimmsten Fall bleibt er in der Türkei. In: FAZ.NET. 10. Mai 2021 (aus dem Türkischen von Sabine Adatepe, URL, abgerufen am 17. Mai 2021).
  2. Unveröffentlichte Studie: 12.000 Verdachtsfälle unrechtmäßige Polizeigewalt pro Jahr. In: RBB-Online.de. 29. Juli 2019, abgerufen am 19. November 2022.
  3. Friedrich Reinhardt: Polizeigewalt. Warum Polizisten so selten verurteilt werden. In: Frankfurter Rundschau. 18. August 2020, ISSN 0940-6980 (URL, abgerufen am 19. November 2022).
  4. Knapp 200 Menschen bei Demo gegen Polizeigewalt in Mannheim. In: SWR.de. 5. November 2022, abgerufen am 19. November 2022.
  5. Alexander Cremer und Felix W. Zimmermann: Androhung „unfassbarer Schmerzen“ laut Polizei Berlin rechtmäßig. In: Legal Tribune Online. 18. November 2022, abgerufen am 19. November 2022.
  6. #Justice4Mouhamed - So läuft die Demo am Samstag in Dortmund. Demo gegen Polizeigewalt. In: WAZ.de. 17. November 2022 (URL, abgerufen am 19. November 2022).