Michel

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Michel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural 1 Plural 2

Nominativ (der) Michel die Michel die Michels

Genitiv des Michel
Michels
der Michel die Michels

Dativ (dem) Michel den Michel die Michels

Akkusativ (den) Michel die Michel die Michels

[3] der Michel in Hamburg
[4] der Deutsche Michel (um 1650)

Worttrennung:

Mi·chel

Aussprache:

IPA: [ˈmɪçl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Michel (Info)
Reime: -ɪçl̩

Bedeutungen:

[1] Nebenform, Kurzform oder Koseform zu dem Vornamen Michael (Singular, im Plural nur mit Artikel, meist männlich, seltener auch weiblich)
[2] französische Form von Michael (Singular, im Plural nur mit Artikel möglich: siehe Tab. 1)
[3] nur im Singular: Kurzbezeichnung für eine Hamburger Hauptkirche
[4] nur im Singular: die Verkörperung deutschen Volkstums; ab circa 1840 in Karikaturen meistens dargestellt als ungelenker Bauernbursche mit Zipfelmütze und Kniehosen
[5] die Eigenschaft „groß“ in Texten und Namen aus dem Mittelalter

Herkunft:

[1] Michel ist die Kurzform von dem Namen Michael, der wiederum aus dem Hebräischen kommt und bedeutet: Wer ist wie Gott? (= mi-ka-el) [Quellen fehlen]
[2] Übertragung des Namens mi-ka-el ins Französische [Quellen fehlen]
[3] volkstümlich verkürzte Bezeichnung der evangelischen Sankt Michaelis-Kirche in Hamburg, die nach dem Erzengel Michael benannt wurde [Quellen fehlen]
[4] Die Figur des deutschen Michel wird abgeleitet vom Erzengel Michael. Der früheste Beleg findet sich 1525 im Elsass. In und nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielt die Gestalt gar heroische Züge. [Quellen fehlen]
[5] Das Wort war ein in allen germanischen Sprachen vorhandenes Adjektiv. Nach Grimm, deutsches Wörterbuch, ist das Wort verwandt mit gotisch mikils, altnordisch mikill, althochdeutsch mihhil, lateinisch magnus, griechisch mega-. Das Wort war schon Mitte des 16. Jahrhunderts im Aussterben und hat sich nur in Namen erhalten. [Quellen fehlen]

Namensvarianten:

[1] Mechel, Mekel, Michi, (schwedisch) Mickel, (englisch) Mick, (englisch) Mike

Weibliche Namensvarianten:

[1] Michi
[2] Michelle, Michèle

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[2] Michel Marie Francois Butor, Michel Friedmann, Michel Eyquem Montaigne, Michel Piccoli

Beispiele:

[1] Michel ist stets der Beste seiner Klasse gewesen.
[2] Ich kann mir nicht helfen, aber Robert hat eine unwahrscheinliche Ähnlichkeit mit Michel Piccoli. Findest du nicht auch?
[3] Der Michel ist eines der Wahrzeichen Hamburgs.
[4] Wer, so frage ich, will schon gern als deutscher Michel gelten?
[4] „Vorbei die Zeiten, in denen der deutsche Michel mit der Zipfelmütze aus seinem romantischen Fachwerkhäuschen träumte und höchstens aufpassen mußte, daß seine lange Tabakspfeife nicht den Grenzen des benachbarten Duodez-Idylls zu nahe kam.“[1]
[5] In Michelbach, Michelstetten, Micheldorf ist das Adjektiv michel noch erhalten geblieben.

Charakteristische Wortkombinationen:

[?] der deutsche Michel, Tele-Michel (Fernsehturm in Hamburg), Michel-Katalog (Briefmarkenkatalog), Michaelis
[?] Im Folgenden die deutschen Titel einiger Kinderbücher von A. Lindgren: Immer dieser Michel, Michel in der Suppenschüssel, Michel muss mehr Männchen machen, Michel und Klein-Ida aus Lönneberga, Michels Unfug 325

Wortbildungen:

[*] Kirschmichel, Ohnemichel

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Erzengel
[1] Wikipedia-Artikel „Lindgren, Astrid
[1–3] Wikipedia-Artikel „Michel
[4] Wikipedia-Artikel „der deutsche Michel
[4, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Michel

Quellen:

  1. Eugen Skasa-Weiß: So lacht Germania. Humor zwischen Isar und Elbe. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1971, Seite 54.

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Michel
(Michel)
die Michel
(Michel)
die Michels die Michel
Genitiv des Michel
des Michels
Michels
der Michel
(Michel)
der Michels der Michel
Dativ dem Michel
(Michel)
der Michel
(Michel)
den Michels den Michel
Akkusativ den Michel
(Michel)
die Michel
(Michel)
die Michels die Michel
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Michel in Deutschland

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Michel“ – für männliche Einzelpersonen, die „Michel“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Michel“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Michel“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Mi·chel, Plural: Mi·chels

Aussprache:

IPA: [ˈmɪçl̩] (deutscher Name), [miˈʃɛl] (französischer Name)
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Michel (Info) (deutscher Name)

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Nachname, Familienname
[2] französischer Nachname, Familienname

Herkunft:

[1] eingedeutschte Variante des Rufnamens Michael[1]
[2] französische Form des Rufnamens Michael[2]

Namensvarianten:

[1] Micheel, Michehl, Michele, Micheler, Micheli, Michelmann, Michels, Michelsen, Michl, Michler
[2] Miché, Michet, Michey, Michez, Miel, Miquel

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Hans Michel, elsässisch-schweizerischer Bildhauer
Hartmut Michel, Biochemiker und Nobelpreisträger
Hermann Michel, österreichischer Mineraloge

Beispiele:

[1, 2] Frau Michel ist ein Genie im Verkauf.
[1, 2] Herr Michel wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Michels fliegen heute nach Kanada.
[1] Der Michel trägt nie die Pullover, die die Müller ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Michel kommt, geht der Herr Michel.“
[1] Michel kommt und geht.
[1] Michels kamen, sahen und siegten.

Wortbildungen:

Hollmichel, Jungmichel, Kleinmichel, Kuhmichel, Langmichel, Laukmichel, Michelmichel, Paulmichel, Petermichel, Susemichel
[1] Wikipedia-Artikel „Michel_(Name)
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMichel
[1] „Michel“ bei Geogen Onlinedienst
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheMichel
[1] „Michel“ bei forebears.io (weltweite Übersicht mit Ähnlichkeitssuche)
[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
[1, 2] „Michel“ bei whitepages.com (USA und Kanada; englisch)
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 338 „Michael“
[1] Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. K-Z. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 266 „Mich(e)l, =s“
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 457
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 357 f.
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 223 „Michael“
[1] Hubert Klausmann: Atlas der Familiennamen von Bayern. Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0225-2, Seite 55
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 1. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1939, Seite 63*
[2] Albert Dauzat: dictionnaire des noms et prénoms de france. Librairie Larousse, Paris 1951, ISBN 2-03-340804-3, Seite 433

Quellen:

  1. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 338 „Michael“
  2. Albert Dauzat: dictionnaire des noms et prénoms de france. Librairie Larousse, Paris 1951, ISBN 2-03-340804-3, Seite 433


Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Milche