Männersprache

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Männersprache (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Männersprache die Männersprachen
Genitiv der Männersprache der Männersprachen
Dativ der Männersprache den Männersprachen
Akkusativ die Männersprache die Männersprachen

Worttrennung:

Män·ner·spra·che, Plural: Män·ner·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈmɛnɐˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Männersprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik, speziell feministische Linguistik: Bezeichnung für eine Sprache, in der Männer sprachlich bevorzugt benannt werden
[2] Linguistik, speziell Ethnolinguistik: spezifische Redeweise, bisweilen auch spezifische Varietät einer Sprache, die von Männern verwendet wird und sich von der der Frauen unterscheidet

Herkunft:

Determinativkompositum aus Mann, Fugenelement Umlaut plus -er und Sprache

Gegenwörter:

[1, 2] Frauensprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Beispiele:

[1] „Das Nebeneinander von Männersprache und Frauensprache könnte eine Gleichberechtigung der Frauensprache gegenüber der Männersprache auf den verschiedenen Ebenen der Sprache suggerieren.“[1]
[1] „Zum anderen besagt die Differenzhypothese, daß die Frauensprache adäquat sei und nicht verändert zu werden brauche beziehungsweise daß Frauen ihre eigene Sprache entwickeln müßten, wenn die Frauensprache nur eine Variante der Männersprache sei (…).“[2]
[2] „Unterschiede zwischen Frauen- und Männersprachen wurden in der Ethnolinguistik immer schon beobachtet.“[3]
[2] „Es gibt oder gab bis vor kurzem in Spanien eine spezifische Männersprache, die sich durch solche ritualisierten tacos, ganz vorwiegend sexuelle Kraftausdrücke also, kennzeichnete.“[4]
[2] „Natürlich kennt das Japanische zum Beispiel Anredepronomen, nicht nur zwei, sondern sogar mindestens sechs, aber diese spielen eher eine Nebenrolle, sind in zahlreichen Redesituationen gar nicht erlaubt und zum Teil nur auf die Männersprache beschränkt.“[5]

Übersetzungen

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Männersprache
[(1)] Wikipedia-Artikel „Soziolinguistik#Themenbereiche soziolinguistischer Forschung
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Männersprache
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Männersprache
[1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Frauensprache“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7. In den Weiterleitungsartikeln Feministische Linguistik und Frauensprache kommen beide Aspekte zur Sprache.

Quellen:

  1. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 56. ISBN 3-17-015415-X.
  2. Ingrid Samel: Einführung in die feministische Sprachwissenschaft. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1995, Seite 35. ISBN 3-503-03709-8.
  3. Heinrich Löffler: Germanistische Soziolinguistik. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1985, Seite 138. ISBN 3-503-02231-7.
  4. Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-62989-1, Seite 104. Kursiv gedruckt: tacos.
  5. Werner Besch: Duzen, Siezen, Titulieren. Zur Anrede im Deutschen heute und gestern. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-33561-X, Seite 110. Abkürzungen aufgelöst.