Landsknecht

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Landsknecht (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Landsknecht die Landsknechte
Genitiv des Landsknechtes
des Landsknechts
der Landsknechte
Dativ dem Landsknecht
dem Landsknechte
den Landsknechten
Akkusativ den Landsknecht die Landsknechte
[1] „Die fünf Landsknechte“, Eisenradierung von Daniel Hopfer aus dem frühen 16. Jahrhundert

Worttrennung:

Lands·knecht, Plural: Lands·knech·te

Aussprache:

IPA: [ˈlant͡sˌknɛçt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Landsknecht (Info)

Bedeutungen:

[1] Heeresgeschichte: In den kaiserlichen Ländern, nicht im Ausland angeworbener Söldner für die Fußtruppe des späten 15. Jahrhunderts und 16. Jahrhunderts.[1]

Herkunft:

belegt seit dem 15. Jahrhundert; bei volksetymologischer Anlehnung an Lanze auch in der Form Lanzknecht (um 1500)[2] in Abgrenzung zu den Söldnern aus dem Schweizer Bergland entstanden[3]
Determinativkompositum aus Land, Fugenelement -s und Knecht

Oberbegriffe:

[1] Fußsoldat, Infanterist, Söldner

Unterbegriffe:

[1] Landsknechtsoffizier; Gemeine und Unteroffiziere: Brandknecht, Doppelsöldner, Fuhrknecht, Gemeinwebel, Leibbursche, Pfeifer, Rennfähnrich, Rottmeister, Trabant, Trommler

Beispiele:

[1] „Es setzte mich in Erstaunen, daß dieser ausgediente Landsknecht und künftige Schrecken der Landstraßen zuweilen mit üppiger Bewegung in seine Brusttasche schlug, als ob er fragen wollte, was die Welt koste.“[4]

Wortbildungen:

Landsknechtgott, Landsknechtsheer, Landsknechthaut, Landsknechtherz, Landsknechtkrüge, Landsknechtorden, Landsknechtschwert, Landsknechtslied, Landsknechtstrommel, Landsknechttisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Landsknecht
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Landsknecht
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Landsknecht
[1] Goethe-Wörterbuch „Landsknecht
[1] D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Landsknecht“.
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Landsknecht“ (Wörterbuchnetz), „Landsknecht“ (Zeno.org)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Landsknecht
[1] Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Landsknecht
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLandsknecht
[1] The Free Dictionary „Landsknecht
[1] Duden online „Landsknecht

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „Landsknecht“, Seite 763.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Land“.
  3. Wikipedia-Artikel „Landsknecht
  4. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 165. Erstausgabe 1936.