Konkretum

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Konkretum (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Konkretum die Konkreta
Genitiv des Konkretums der Konkreta
Dativ dem Konkretum den Konkreta
Akkusativ das Konkretum die Konkreta

Worttrennung:

Kon·kre·tum, Plural: Kon·kre·ta

Aussprache:

IPA: [kɔŋˈkʁeːtʊm], [kɔnˈkʁeːtʊm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Konkretum (Info), Lautsprecherbild Konkretum (Info)
Reime: -eːtʊm

Bedeutungen:

[1] eher selten und dann meist im Plural: etwas Gegenständliches, sinnlich Wahrnehmbares
[2] Linguistik: Substantiv, das Gegenständliches bezeichnet

Herkunft:

von lateinisch concretum → la „etwas Gegenständliches“, „das Verdichtete“ im 18. Jahrhundert entlehnt; zu dem Adjektiv concretus → lagegenständlich, verdichtet“ gebildet[1][2]

Synonyme:

[2] Gegenstandswort

Gegenwörter:

[1, 2] Abstraktum
[1] Idee, Konzept, Wesen

Oberbegriffe:

[1] Entität
[2] Substantiv

Unterbegriffe:

[1] Ding, Lebewesen, Materie
[2] Eigenname (= Nomen proprium), Gattungsname (= Gattungsbezeichnung; Nomen appellativum/Appellativum/Appellativ), Sammelname (= Kollektivum), Stoffname (= Stoffbezeichnung)

Beispiele:

[1] „Über Konkreta, also Gegenstände und Wesen, die man sehen oder zumindest hören kann, vermag der Mensch je nach Sprachbegabung zutreffende Aussagen zu machen.“[3]
[1] „Wobei man natürlich nicht außer acht lassen darf, daß es sich beim Menschen um ein Konkretum, bei der Freiheit hingegen um ein Abstraktum handelt.“[4]
[1] „Denn das Preziöse dieser, wie überhaupt barocker Ausdrucksweise liegt zum großen Teile in dem extremen Rückgang auf die Worte für Konkreta.“[5]
[1] „Nur Konkreta, Herd und Tür, der einzelne Wald und das einzelne Feld, dieser Fluß und jener Berg, verdichten sich ihm zu Wesen.“[6]
[1] „Ein einzelnes Symbol zur Veranschaulichung der Poesie ist z. B. die Lyra. [...] Für die Stärke dient das Symbol "Eiche" oder "Löwe". Dasselbe Konkretum kann dienen zur Allegorie eines Gattungsbegriffes (z. B. die einzelnen Eigenschaften der Eiche für einen Charakter).“[7]
[2] „Stein“, „Stuhl“, „Chomsky“, „Mensch“ sind Beispiele für Konkreta.
[2] „Die ganzheitliche Beschreibung eignet sich vor allem für Konkreta, für Kollektiva und bestimmte Verbklassen.“[8]
[2] „Vorweg muß vor der Annahme gewarnt werden, als seien Konkreta und Abstrakta von vornherein festgelegt.“[9]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2] Wikipedia-Artikel „Konkretum
[2] Duden online „Konkretum
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Konkretum

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 706, Eintrag „konkret“
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 747, Eintrag „Konkrement“.
  3. Luxemburger Tageblatt, 29.04.2020; Sprachskepsis. Zitiert nach Deutsches Referenzkorpus DeReKo-2021-I, Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Mannheim, aufgerufen am 06.09.2021
  4. Monika Maron: Stille Zeile Sechs. S. Fischer, Frankfurt a. M. 1991, Seite 7.
  5. Walter Benjamin: Ursprung des deutschen Trauerspiels. In: Gesammelte Schriften. 1,1, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1980 [1928], Seite 203.
  6. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. Beck, München 1929 [1918], Seite 1.
  7. Conrad Beyer: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart.. Zweiter Band, Stuttgart 1883, Seite 176.
  8. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 187. ISBN 3-484-73002-1.
  9. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 1998, Seite 152. ISBN 3-17-015415-X.