Glycin

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Glycin (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Glycin
Genitiv des Glycins
Dativ dem Glycin
Akkusativ das Glycin

Alternative Schreibweisen:

Glyzin

Worttrennung:

Gly·cin, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡlyˈt͡siːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Glycin (Info)
Reime: -iːn

Bedeutungen:

[1] organische Chemie: einfachste Aminosäure, Bestandteil von Proteinen

Abkürzungen:

[1] Dreibuchstabencode: Gly, Einbuchstabencode: G
[1] E 640

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem gebundenen Lexem glyc-, aus griechisch γλυκύς (glykys→ grcsüß schmeckend“ und dem Suffix -in zur Kennzeichnung einer chemischen Verbindung. Durch schwefelsauren Aufschluss von tierischem Leim gelang es dem französischen Chemiker Henri Braconnot nach der Aufreinigung Glycin zu isolieren. Dabei handelte es sich um süß schmeckende Kristalle. In der Annahme eines Zuckers bezeichnete er die Substanz entsprechend ihrer Herkunft als sucre de gélatine → fr „Gelatinezucker“.[1] Bald darauf wurde die Substanz in Glykokoll „süßer Leim“ umbenannt, ehe der schwedische Mediziner und Chemiker Jöns Jakob Berzelius 1848 entschied, dass er von nun an den kürzeren Namen Glycin anwenden werde.[2][3]

Synonyme:

[1] Glykokoll, Glykoll, Aminoessigsäure, Aminoethansäure

Oberbegriffe:

[1] Aminosäure, Geschmacksverstärker, Lebensmittelzusatzstoff

Beispiele:

[1] Glycin wird wegen seines süßen Geschmacks als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt.
[1] Das Molekül des Glycins ist als einziges der Aminosäuren achiral.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Glycin
[1] Wikipedia-Artikel „Aminosäure
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Glycin
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGlycin
[1] Verzeichnis:Chemie

Quellen:

  1. H. Braconnot: Sur la Conversion des matières animales en nouvelles substances par le moyen de l’acide sulfurique., Ann. Chim. Phys., Band 10, S. 29ff (1819).
  2. glycine. In: Lexico. Abgerufen am 25. November 2019.
  3. S. Hansen: Die Entdeckung der proteinogenen Aminosäuren von 1805 in Paris bis 1935 in Illinois. (Archivversion vom 15. Juni 2016) Berlin 2015.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Glycerin