Gerundivum

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Gerundivum (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Gerundivum die Gerundiva
Genitiv des Gerundivums der Gerundiva
Dativ dem Gerundivum den Gerundiva
Akkusativ das Gerundivum die Gerundiva

Worttrennung:

Ge·run·di·vum, Plural: Ge·run·di·va

Aussprache:

IPA: [ɡeʁʊnˈdiːvʊm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gerundivum (Info)
Reime: -iːvʊm

Bedeutungen:

[1] Linguistik/Sprachwissenschaft, Grammatik: Partizip I in passivischer Bedeutung

Herkunft:

Das Wort wurde spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts entlehnt.[1]
von spätlateinisch (modus) gerundīvus → la „zu Verrichtendes“ entlehnt[2][3] z.B.

Synonyme:

[1] Gerundiv, Partizipium necessitatis

Oberbegriffe:

[1] Verbaladjektiv

Beispiele:

[1] Das Gerundivum gleicht sich zum Unterschied vom Gerundium in Numerus und Genus wie ein Adjektiv an das Substantiv an.
[1] In dem Satz „Er nahm das zu korrigierende Heft in die Hand“ ist „zu korrigierende“ ein Gerundivum.
[1] „In anderen Sprachen und in früheren Sprachzuständen gibt es außerdem noch ein Gerundiv(um), das sogenannte Participium necessitatis (Partizip der Notwendigkeit; Angabe, daß das im Verb Ausgedrückte getan werden muß) und das Gerundium, ein zugehöriges Verbalsubstantiv.“[4]
[1] „Dieses gemeiniglich genannte Participium Futuri Passivi oder das Gerundivum enthält keine bestimmte Zeit, sondern zeigt nur an, daß etwas geschieht oder geschehen soll, und wenn es mit einem Substantive in einem der obliquen Casus verbunden ist, und also ein anderes Verbum das Hauptverbum ist, so liegt nur die Dauer darin, während welcher etwas geschieht, geschehen ist, oder geschehen wird, so daß alle Zeiten darin liegen[.] […] Dieses Verbaladjectiv oder Participium kommt eigentlich nur bey denjenigen Verben vor, welche einen Accusativ bey sich haben[.]“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Gerundivum
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gerundivum
[1] Duden online „Gerundivum
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGerundivum
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft; 3., aktualisierte und erweiterte Auflage; Kröner; Stuttgart 2002; Stichwort: „Gerundivum“; ISBN 3-520-45203-0

Quellen:

  1. Siehe etwa: dort Ans[elm] Andr[eas] [Caspar] Cammerer (Herausgeber): Practische Anleitung zum Uebersetzen aus dem Deutschen in das Lateinische. 4. Auflage 1822, Seite 123 und Beispielssatz 2 aus dem Jahr 1825 unten.
  2. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Gerundivum“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Gerundivum“, Seite 350.
  4. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XXXV. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Gerundiv(um), Participium necessitatis und Gerundium.
  5. Joh. Phil. Krebs: Anleitung zum Lateinischschreiben in Regeln und Beyspielen zur Uebung. Frankfurt am Main 1825, Seite 369.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gerundium