Gefühlsblindheit

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Gefühlsblindheit (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Gefühlsblindheit
Genitiv der Gefühlsblindheit
Dativ der Gefühlsblindheit
Akkusativ die Gefühlsblindheit

Worttrennung:

Ge·fühls·blind·heit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡəˈfyːlsblɪnthaɪ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gefühlsblindheit (Info)

Bedeutungen:

[1] Psychologie: der Zustand, keine Gefühle wahrnehmen zu können; Unfähigkeit zu fühlen

Herkunft:

Determinativkompositum aus Gefühl und Blindheit mit Fugenelement -s

Synonyme:

[1] Alexithymie, Gefühlslegasthenie

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gefühlsarmut, Gefühlskälte

Oberbegriffe:

[1] Persönlichkeitsmerkmal, Blindheit

Beispiele:

[1] „Der Begriff Alexithymie wurde von Peter Sifneos in den 70er Jahren geprägt, als man bei Epileptikern nach der Lobotomie feststellte, dass sie danach emotional ratlos wirkten. Emotionsforscher bezeichnen dieses Phänomen als emotionales Analphabetentum oder Gefühlsblindheit, denn wenn solche Menschen über Gefühle reden, klingt das, als ob Blinde beschreiben, wie schön ein Sternenhimmel ist. Gefühlsblinde empfinden meist weder Trauer noch Freude, wobei für das soziale Umfeld dieser Gleichmut unter Umständen sehr schwer zu ertragen ist. Bei der Alexithymie - einem in der Psychologie bisher eher wenig erforschten Phänomen - zwischen verschiedenen Ausprägungsgraden unterscheiden, denn zum einen gibt es alexithyme Menschen, die keine Schwierigkeiten damit haben, zum anderen gibt es alexithyme Menschen, die sowohl körperliche als auch psychische krankhafte Symptome zeigen. Eine Forschungsrichtung beschäftigt sich demnach hauptsächlich mit repräsentativen Studien der Verbreitung der Alexithymie in der Bevölkerung, während andere sich mehr den Betroffenen widmen, die mit Problemen in Verbindung mit Alexithymie zu tun haben, wobei stets zunächst abzuklären ist, inwieweit Alexithymie bei diesen Personen eine krankheitsvermittelnde Komponente besitzt.“[1]
[1] „Hinter Erschöpfung im Beruf stecken aber manchmal auch psychische Besonderheiten, die eine Zusammenarbeit mit Kollegen erschweren. So fühlen sich Menschen mit Schwierigkeiten, die Stimmungen anderer wahrzunehmen wegen einer Alexithymie (Gefühlsblindheit), oft stark ermattet. Gleiches gilt für Patienten, die nur schwierige Beziehungen eingehen können wegen einer Persönlichkeitsstörung.“[2]
[1] „Gefühlsblindheit ist keine Krankheit, sondern eine emotionale Störung.“[3]
[1] „"Gefühlsblindheit macht krank"“[4]
[1] „Ob die Gefühlsblindheit nur lästig oder ein ernsthaftes Problem ist, ist ganz unterschiedlich.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Gefühlsblindheit
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gefühlsblindheit
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGefühlsblindheit

Quellen:

  1. Werner Stangl: Alexithymie, Gefühlsblindheit. Werner Stangls Arbeitsblätter, abgerufen am 30. Dezember 2014 (HTML, Deutsch).
  2. Gefühlsblindheit. In: Nr. 49. DWDS, 5. Dezember 2011, archiviert vom Original am 5. Dezember 2011 abgerufen am 30. Dezember 2014 (HTML, Deutsch, Quelle: Die Zeit (online)).
  3. Gefühlsblindheit. Wortschatz Lexikon Uni Leipzig, 15. Januar 2011, archiviert vom Original am 15. Januar 2011 abgerufen am 30. Dezember 2014 (HTML, Deutsch, Quelle: [1]).
  4. Gefühlsblindheit. Wortschatz Lexikon Uni Leipzig, 17. Januar 2011, archiviert vom Original am 17. Januar 2011 abgerufen am 30. Dezember 2014 (HTML, Deutsch, Quelle: n-tv).
  5. Gefühlsblindheit. Wortschatz Lexikon Uni Leipzig, 14. Januar 2011, archiviert vom Original am 14. Januar 2011 abgerufen am 30. Dezember 2014 (HTML, Deutsch, Quelle: Berliner Morgenpost).