Gaul

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Gaul (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Gaul die Gäule
Genitiv des Gauls
des Gaules
der Gäule
Dativ dem Gaul
dem Gaule
den Gäulen
Akkusativ den Gaul die Gäule
[1, 2] ein Gaul

Worttrennung:

Gaul, Plural: Gäu·le

Aussprache:

IPA: [ɡaʊ̯l]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gaul (Info)
Reime: -aʊ̯l

Bedeutungen:

[1] abschätzig: minderwertiges Pferd
[2] landschaftlich: Pferd

Herkunft:

von mittelhochdeutsch gūl „Pferd, Eber, männliches Tier“, belegt seit dem 14. Jahrhundert. Die weitere Herkunft ist unklar.[1][2]

Synonyme:

[1] Klepper, Mähre, Schindmähre
[2] Pferd

Oberbegriffe:

[1] Pferd, Reittier, Huftier

Unterbegriffe:

[2] Ackergaul

Beispiele:

[1] Guck dir den Gaul an!
[1] Für den lahmen Gaul ist mir der Kaufpreis zu hoch.
[1] „Ein Cowboy braucht dringend einen neuen Gaul und geht zu einem Pferdehändler.“[3]
[1] „Mit diesen Worten nahm er seine gewichtige Reitpeitsche, mit der er wirklich einst einen Damhirsch zu Boden geschlagen, von der Wand, steckte eine gewaltige Pistole in seine lange Rocktasche und bestieg seinen Gaul.“[4]
[2] „Es gab gar diplomatische Verwicklungen, als John Major 1993 zu seinem 50. Geburtstag vom Präsidenten Turkmenistans einen Gaul geschenkt bekam (SPIEGEL 3/1994).“[5]
[2] „Er kam dann stets mit zwei Gäulen im Schlepptau und konnte sich bei meinem Vater mit Heu versorgen.“[6]

Redewendungen:

jemandem zureden wie einem lahmen Gaul

Sprichwörter:

[2] einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul

Wortbildungen:

[2] Ackergaul

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Gaul
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gaul
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Gaul
[1] Elsässisches Wörterbuch „Gaul
[1] D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Gaul“.
[1] Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon „Gaul
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gaul
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGaul
[1, 2] The Free Dictionary „Gaul
[1, 2] Duden online „Gaul
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Gaul“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim 2005, ISBN 3-411-06448-X (10 Bände auf CD-ROM), Eintrag „Gaul“
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Gaul“, Seite 334.
  3. Frank N. Stein: Böse Witze. Mit Illustrationen von Harry Madcock. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, ISBN 3-423-62060-9, Seite 105.
  4. Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 17. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
  5. „Tony Blair,“ (DER SPIEGEL 36/1997)
  6. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 55. Isländisches Original 1975.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: laug


Gaul (Englisch)[Bearbeiten]

Substantiv[Bearbeiten]

Singular

Plural

the Gaul

the Gauls

Worttrennung:

Gaul, Plural: Gauls

Aussprache:

IPA: [ɡɔːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gaul (britisch) (Info)

Bedeutungen:

[1] jene historische Region Europas, über deren Fläche sich später der Süden der Niederlande, Belgien, der Südwesten Deutschlands, Frankreich und der Norden Italiens erstreckte
[2] damals dort geborener oder wohnender Mensch

Herkunft:

Entlehnung in den 1560er Jahren aus dem Französischen vom Substantiv Gaule → fr „ein Bewohner des alten Galliens“, das auf lateinisch Gallus → la „ein Gallier“ zurückgeht:[1]

Beispiele:

[1]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Englischer Wikipedia-Artikel „Gaul
[1] Longman Dictionary of Contemporary English: „Gaul
[1, 2] Merriam-Webster Online Dictionary „Gaul
[1, 2] Dictionary.com Englisch-Englisches Wörterbuch, Thesaurus und Enzyklopädie „Gaul
[1, 2] PONS Englisch-Deutsch, Stichwort: „Gaul
[1, 2] dict.cc Englisch-Deutsch, Stichwort: „Gaul
[1, 2] LEO Englisch-Deutsch, Stichwort: „Gaul

Quellen:

  1. Online Etymology Dictionary „Gaul

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: faul, Gau, Gaulle, Maul, Paul