Diskussion:Herz

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Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

mdal.[Bearbeiten]

Steht mdal. (siehe Dativ) für mundartlich, oder...? --Ыруатук (Diskussion) 19:36, 18. Aug. 2011 (MESZ)[Beantworten]

Hallo Ыруатук!
Ja, laut Duden steht mdal. für „mundartlich“ (siehe Duden online „mdal.“). Gruß --Trevas (Diskussion) 19:48, 18. Aug. 2011 (MESZ)[Beantworten]
So auch im Lexikon der germanistischen Linguistik. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 19:50, 18. Aug. 2011 (MESZ)[Beantworten]
Sollen wir denn „mundartlich“ ausschrieben (siehe Diskussion in der Teestube) oder den Eintrag „Abkürzung mdal“ schaffen? --Ыруатук (Diskussion) 20:01, 18. Aug. 2011 (MESZ)[Beantworten]
Um mögliche Missverständnisse auszuräumen habe ich die Abkürzung ausgeschrieben. --Betterknower (Diskussion) 20:50, 18. Aug. 2011 (MESZ)[Beantworten]

„dem Herze“[Bearbeiten]

Gibt es die Form „dem Herze“? In der Tabelle fehlt sie, über Google finde ich außer dieser Seite, deren Verwendbarkeit als Quelle ich nicht einschätzen kann, nur ein paar Einzelverwendungen, Wikisource dito: [1] (einige wenige Texte, und die aus dem 19. Jahrhundert oder noch älter). --77.6.121.247 12:41, 5. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]

Es gab die Form jedenfalls: Johann Christoph Adelung, Karl Benjamin Schade: Kleines Wörterbuch der deutschen Sprache. Sechste, nicht bloß vemehrte und berichtigte, sondern ganz umgearbeitete und als ein völlig neues Werk escheinende, Auflage. Weygand, Leipzig 1834, Seite 242 (Zu lesen bei Google Books). -- Peter -- 15:04, 5. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Viele andere Wörter, die im Genitiv (fakultativ oder obligatorisch) ein -e- einfügen, haben im Dativ auch die Möglichkeit dazu (Tag, Leib, Bach, Staat, Wald, Bett, Feld, Schaf, Dorf …) und diese Formen sind auch in aller Regel etwas literarisch („was vom Tage übrig blieb“, „da ist was faul im Staate Dänemark“), die Frage ist insofern, ob Herz da eine Ausnahme bildet. Bei Privileg fehlt die -e-Form in der Tabelle übrigens auch. --77.6.121.247 18:03, 5. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Zum Privileg: Bei Fremdwörtern wird das Dativ-e in der Regel nicht angefügt, Canoo gibt sie allerdings an – ich habe das auf der entsprechenden Diskussionsseite angemerkt. Die Sache ist nämlich viel komplizierter. Udo hat erst kürzlich auf eine umfangreiche Erläuterung (Dudenredaktion: Die Grammatik. Bibliographisches Institut, 2016, Seite 206f. (Zu lesen bei Google Books).) verwiesen: siehe hier. -- Peter -- 19:47, 5. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]

Laut Duden gibt es die „dichterisch veraltete“ Schreibweise „das Herze“, was man bei uns als Nebenform mit Lemmaverweis von Herz anlegen könnte. Und dazu würde dann auch der Dativ „dem Herze“ gehören. Siehe Duden online „Herze“. --Udo T. (Diskussion) 20:24, 5. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]

Okay, dass das Dativ-e tendenziell schrift- bzw. literatursprachlich ist, war mir ja klar; nicht aber, dass es bei Fremdwörtern weggelassen wird, wobei mir diese Regel etwas dubios (oder verkopft) vorkommt, denn bis wann gilt ein Wort noch als Fremdwort? „Privileg“ wurde laut Artikel-Etymologie im 13. Jahrhundert aus dem Lateinischen entlehnt, also zur Zeit des Mittelhochdeutschen und lange vor der Ausbildung der heutigen Flexionsparadigmen. Da würde ich eigentlich erwarten, dass es alle Formbildungsprozesse „mitgemacht“ hat. „Staat“ leitet sich laut Artikel-Etymologie ebenfalls aus dem Lateinischen ab (status), ebenfalls seit dem Mittelhochdeutschen (ca. 15. Jahrhundert oder vielleicht etwas früher, wie ich den Artikel verstehe).
Nebenbei: Ist „Herz“ eigentlich unregelmäßig? Die Genitiv-Endung „ens“ („des Herzens“) finde ich sonst bei keinem Substantiv, das mir einfällt (und das das „en“ nicht schon im Nominativ Singular hat). --77.6.121.247 22:58, 5. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Glaube und Friede haben auch den Genitiv auf -ens, enden aber immerhin auf -e, sind maskulin und haben Nebenformen auf -en. Udo hat übrigens das Dativ-e beim Privileg(e) schon ergänzt. Gruß euch beiden, Peter -- 08:27, 6. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Da Glaube und Friede nur im Nominativ Singular (es gibt echt einen Plural von „Friede“??) von Glauben bzw. Frieden abweichen, würde ich da eher diesen Nominativ Singular als „Ausnahme-Alternative“ sehen (der Rest würde dann dem „gewöhnlichen“ Genitiv-s-Paradigma folgen). Beim „Herz(e)“ klappt das nicht (kein „das Herzen“). Aber vielleicht hängt das am Genus: Ich habe bisher noch keine Neutra des Paradigmas „Mensch“ oder des Paradigmas „Riese“ gefunden, unter Umständen ist das das (seltene) Analogon dazu. (Normalerweise haben aber Maskulina und Neutra in ihrem Paradigma die gleichen Endungen.) --77.8.176.190 11:49, 6. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]
„Des Menschens“ war mir auch schon eingefallen, ist aber aktuell im Projekt nur im Eintrag hjälpa någon på traven von Susann vertreten, bei Grimm steht es auch. Adelung hat „des Riesens“. Ich forsche weiter … Gruß, Peter -- 11:52, 6. Sep. 2019 (MESZ)[Beantworten]

Zu "des Menschens" (und weiteren Genitiven auf -ens) gibt es hier Interessantes. "Herz" gilt als einziges sächliches Substantiv, das schwach gebeugt wird. Eine erste Abweichung von den übrigen (männlichen) schwachen Substantiven ergibt sich daraus, dass der Akkusativ mit dem Nominativ identisch sein muss. Und der Genitiv ist halt auch anders; wenn ein Deklinationsparadigma nur für ein einziges Wort gilt, würde ich es auch als "unregelmäßig" bezeichnen, aber das ist wohl Geschmacksache. Übrigens findet sich "des Menschens" noch viel (einfach mal in Google Books nachschlagen) auch nachdem "Mensch" vom Neutrum zum Maskulinum gewechselt hatte. Sigur (Diskussion) 19:49, 17. Nov. 2019 (MEZ)[Beantworten]