Chawer

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Chawer (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Chawer die Chawern
Genitiv des Chawer
des Chawers
der Chawern
Dativ dem Chawer den Chawern
Akkusativ den Chawer die Chawern

Worttrennung:

Cha·wer, Plural: Cha·wer

Aussprache:

IPA: [xaˈveːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Chawer (Info)
Reime: -eːɐ̯

Bedeutungen:

[1] ein (für Gelehrte) von Rabbinern verliehener Ehrentitel
[2] Freund, Kamerad, Partner — besonders unter Mitgliedern der zionistischen Arbeiterpartei im Sinne von „Genosse“ verwendete Anrede

Herkunft:

Entlehnung aus jiddisch חבֿר‎ (YIVO: khaver)  ‚Freund1, 2, Gefährte1, 2, Kamerad2, Kumpel1‘, das seinerseits dem hebräischen חָבֵר‎ (CHA: ḥāvēr)  ‚Freund1, 2, Gefährte1, 2, Genosse1‘ entstammt, welches wiederum ein Deverbativ von חָבַר‎ (CHA: ḥāvar)  ‚verbunden sein‘ ist[1][2]; etymologisch verwandt ist es demnach mit dem Wort »Haberer« und dessen zahlreichen Varianten

Oberbegriffe:

[1] Ehrentitel
[2] Anrede

Beispiele:

[1] „Eine besondere Ehrung erwies ihm der Kreisrabbiner von Eschwege, Herr Dr. Baßfreund, der ihm persönlich den Chawer (Ehrentitel) überbracht.“[3]
[2] „Die Eröffnungsansprache hält der Chawer (Genosse) Rafael Steinert:[…]Ein Redner, der Chawer Schoschani, gebraucht eine wunderbare Metapher: Mit dem Sozialismus sei es wie mit dem Horizont, je mehr man sich ihm nähert, um so mehr erweitert er sich, bleibt aber immer unerreichbar … Er wettert gegen das Gerede vom „sozialistischen Endziel“: Der Sozialismus habe kein Endziel, er sei „ein permanenter Kampf um Fortschritt in unserer Zeit“.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 252

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 252
  2. vergleiche Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115 unter dem Lemma »Haberer«, Seite 320
  3. http://www.alemannia-judaica.de/reichensachsen_synagoge.htm, Zum 70. Geburtstag von Lehrer Herz Bachrach (1929); eingesehen am 27.11.2009
  4. Online-Ausgabe der Die Zeit, „Lejnt a jiddisch Buch“, 30.05.1986

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Chawan, Hafer
Anagramme: erwach, wacher