Blümchenkaffee

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Blümchenkaffee (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Blümchenkaffee die Blümchenkaffees
Genitiv des Blümchenkaffees der Blümchenkaffees
Dativ dem Blümchenkaffee den Blümchenkaffees
Akkusativ den Blümchenkaffee die Blümchenkaffees

Worttrennung:

Blüm·chen·kaf·fee Plural: Blüm·chen·kaf·fees

Aussprache:

IPA: [ˈblyːmçənˌkafeː]; auch, in Österreich nur: [ˈblyːmçənkaˌfeː]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Blümchenkaffee (Info)

Bedeutungen:

[1] unechter Kaffee (Surrogat), der aus anderen Pflanzen (= Blümchen) als den Früchten des Kaffeebaums hergestellt wird
[2] umgangssprachlich, scherzhaft: dünner, fader Kaffee

Herkunft:

Das Wort Blümchenkaffee, das schon seit dem 18. Jahrhundert bei den Kursachsen bekannt war,[1] entstand dadurch, dass in Tassen ein sehr dünner Kaffee bzw. Kaffeeersatz eingeschenkt wurde und man deswegen durch das Getränk hindurch den Boden der Tasse mit den Blümchen erkennen konnte.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Caro-Kaffee®, Ersatzkaffee, Linde-Kaffee®, Malzkaffee, Zichorienkaffee
[2] Lorke, Muckefuck, Plörre

Beispiele:

[1] Blümchenkaffee aus echten Meissener Porzellantässchen zu genießen, ist zauberhaft.
[1] „Statt Blümchenkaffee wartete nun ungesüßter Tee auf ihn.“[3]
[2] „Es gab nur Lorke, Blümchenkaffee.[4]
[2] „»Das ist ja Blümchenkaffee!« Mit diesen oder ähnlichen Worten beschwerten sich die Verwandten über zu dünn geratene Koffeingetränke beim nachmittäglichen Kaffeekränzchen. Blümchenkaffee heißt die dünne Plörre, weil man durch den Kaffee hindurch das Dekor auf dem Boden der Tasse sehen konnte, eben die Blümchen.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Blümchenkaffee
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Blümchenkaffee
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBlümchenkaffee
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Blümchenkaffee
[2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Blümchenkaffee
[2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Blümchenkaffee“, Seite 301
[2] Duden online „Blümchenkaffee
[2] Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „Blümchenkaffee“, Seite 40 f.
[1] Heise, Ulla: Süße muss der Coffee sein! : drei Jahrhunderte europäische Kaffeekultur und die Kaffeesachsen. - Leipzig, 1994
[1, 2] Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Katharina Boßerhoff: Der Blümchenkaffee. In: Deutsche Welle. 29. Januar 2021 (Text zum Download und Audio zum Download, Dauer: 01:32 mm:ss, URL, abgerufen am 6. Februar 2021).

Quellen:

  1. Heise, Ulla: Süße muss der Coffee sein! : drei Jahrhunderte europäische Kaffeekultur und die Kaffeesachsen. - Leipzig, 1994
  2. Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „Blümchenkaffee“, Seite 40 f.
  3. Thomas Nitschke: Autobiografie – 11. Die letzte Bausoldatenkompanie. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 26. November 2004 (URL, abgerufen am 6. Februar 2021).
  4. Michael Degen: Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin. 10. Auflage. List, München 2004, Seite 67. ISBN 3-548-60051-4.
  5. Norbert Golluch: Worte der Kindheit. Von 1950 bis 2000. Riva Verlag, 2018, ISBN 9783745302486, Seite 47 (Zitiert nach Google Books)