Bildungsblüte

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Bildungsblüte (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Bildungsblüte die Bildungsblüten
Genitiv der Bildungsblüte der Bildungsblüten
Dativ der Bildungsblüte den Bildungsblüten
Akkusativ die Bildungsblüte die Bildungsblüten

Worttrennung:

Bil·dungs·blü·te, Plural: Bil·dungs·blü·ten

Aussprache:

IPA: [ˈbɪldʊŋsˌblyːtə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bildungsblüte (Info)

Bedeutungen:

[1] Zeitalter hoher Kunst und Gelehrtheit
[2] hoher Stand kultureller Entwicklung und Verfeinerung
[3] nur Plural: die Früchte gelungener Bildungsmaßnahmen, auch: die Auswüchse verfehlter Bildungsmaßnahmen

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Bildung und Blüte

Synonyme:

[1] Goldenes Zeitalter, Blütezeit, Hochkultur, Hochzeit, Klassik, Kultur, Zivilisation

Gegenwörter:

[1, 2] Barbarei

Beispiele:

[1] „Der König [Heinrich VIII.] leitete die Trennung von der katholischen Kirche ein und führte England zur ersten Bildungsblüte.“[1]
[1] „Die Union sei im 16. Jh. als Votum für die gegenreformatorische Bildungsblüte in Polen und gegen die „Rückständigkeit“ Moskaus zu verstehen.“[2]
[1] „Es ist sehr bezeichnend, daß in Nachwirkung des friderizianischen Ruhms, aber auch in Ausstrahlung der norddeutschen Bildungsblüte um 1800 und des mit ihr verbundenen Vertrauens in den Staat der deutschen Zukunft bis zuletzt bedeutende auswärtige Kräfte in die preußische Monarchie eingeströmt sind: Stein und Hardenberg, Scharnhorst und Niebuhr.“[3]
[1] „Die Bildungsblüte Athens ist vielleicht von der solonischen Verfassung nicht ganz zu trennen, aber als ihr begründender Ursprung ist sie schwerlich zu rühmen.“[4]
[2] „Aber nicht nur die Kirche, auch Umwelt, Hergebrachtheit, Bildungsblüte bedingten einen Einklang der Kunstübung.“[5]
[2] „Der Tasso ist nur für wenige, die das Allerfeinste zu würdigen wissen und die sich versetzen können in das Amalgam der zartesten Bildungsblüte und des inneren Seelenadels.“ (Friedrich Theodor Vischer)
[2] „In den Zeiten nach den Verwüstungen des 30jährigen Krieges bestand sie fast nur aus einer geringen Zahl kleiner Staats- und Hofbedienster, der Zutritt eines Untersteuerschreibers war ein hocherfreuliches Ereignis, die vorübergehende Teilnahme des Kanzlers machte Epoche, das gewerbliche Burgertum, das solide Fundament jedes städtischen Gemeinwesens zu seinem Wiederaufbau und fruchtverheißender Bildungsblüte, war so verarmt und verkommen, dass es sich von solcher freimännlicher Lustbarkeit scheu in der Ferne halten musste.“[6]
[2] „Bis zu Offenbach war die Opéra Comique, die Operette noch immer ein literarisches Genre, eine Bildungsblüte gewesen, die sich der Kurve kultureller Entwicklung anpaßte, einen gewissen gehobenen Standard der Kompositionstechnik voraussetzte.“[7]
[3] „Ein tieferer gesellschaftlicher Bewusstseinswandel treibt neue ‚Bildungsblüten‘ im negativen Wortsinn.“[8]
[3] „Das prätentiöse Vokabular steht in keinem Verhältnis zum Erkenntnisgewinn. […] die Autoren [vergleichen] die Alchemie mit der ›fraktalen Geometrie‹ und führen […] ein längeres Baudrillardzitat an. Dem Verständnis […] dienen diese Bildungsblüten kaum.“[9]



Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Bildungsblüte

Quellen:

  1. »Reich, wild und ruhmsüchtig«. In: Spiegel Online. Nummer 48, 22. November 1992, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 11. 109 2022).
  2. Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. 1977 (zitiert nach Google Books).
  3. Arnold Oskar Meyer, Leo Just: Handbuch der deutschen Geschichte: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. 1. 1956 (zitiert nach Google Books).
  4. Eduard Heyck: Parlament oder Volksvertretung?. 1918 (zitiert nach Google Books).
  5. Hans Pfitzner: Gesammelte Schriften. 1929 (zitiert nach Google Books).
  6. Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde: Zeitschrift. 1883 (zitiert nach Google Books).
  7. Berliner Hefte für geistiges Leben. 1946 (zitiert nach Google Books).
  8. Internetbeleg
  9. Florian Ebeling: Manuel Bachmann und Thomas Hofmeier: Geheimnisse der Alchemie. Rezension. In: Robert Seidel (Herausgeber): Die exakten Wissenschaften zwischen Dilettantismus und Professionalität. Cardanus, Band 2, Palatina-Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-932608-21-6, Seite 150 f., DNB 967462134 (Google Books, abgerufen am 19. Januar 2024).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bildungslücke