Bart

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Bart (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Bart die Bärte
Genitiv des Barts
des Bartes
der Bärte
Dativ dem Bart
dem Barte
den Bärten
Akkusativ den Bart die Bärte
[1] Mann mit Bart
[2] Schlüssel mit Bart

Worttrennung:

Bart, Plural: Bär·te

Aussprache:

IPA: [baːɐ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bart (Info), Lautsprecherbild Bart (Info)
Reime: -aːɐ̯t

Bedeutungen:

[1] Haarbewuchs im Gesicht
[2] an Schlüsseln derjenige Teil, der in das Schloss passt
[3] Technik: Grat oder Gussnaht
[4] im Orgelbau zwei Stücke aus Blech, durch deren Ein- oder Auswärtsbiegung eine Orgelpfeife gestimmt wird
[5] Aufwind im Segelflug

Herkunft:

Althochdeutsch bart „Bart“, von germanisch *barda-, *bardaz „Rand, Bart“, dieses von indogermanisch *bhar-Spitze, Borste[1]

Synonyme:

[1] abwertend: Erbsenfänger
[2] Schlüsselbart
[3] Grat, Naht

Verkleinerungsformen:

[1] Bärtchen

Unterbegriffe:

[1] Backenbart, Damenbart, Dreitagebart, Hitler-Bärtchen, Kehlbart, Kinnbart, Knebelbart, Koteletten, Lenin-Bart, übertragen: Milchbart, Mösenbart, Oberlippenbart, Rauschebart, Schifferkrause, Schnauzbart, Schnauzer/Schnäuzer, Schnurrbart, Spitzbart, Stoppelbart, Urlaubsbart, Vollbart, Zickenbart, Ziegenbart, Zweifingerbart
[1] Moustache
[4] Seitenbart, Kastenbart, Rollbart, Streichbart

Beispiele:

[1] Ich lasse mir einen Bart stehen.
[1] „Der alte, zerdrückte Filzhut war ihm vom Kopf gefallen, und das Haar stand struppig und ungekämmt empor; der borstige Bart schien eine Woche lang vernachlässigt zu sein, und ein sehr abgetragenes blauwollenes Jagdhemd, an dem einzelne einst gelb gewesene Fransen wild herabhingen, war mit alten wie neuen Blutflecken bedeckt.“[2]
[2] Bis auf den Bart sind die Schlüssel gleich.
[2] „Dann entdeckte er ein quer liegendes Schlüsselloch, zu dem der Sonderschlüssel mit dem langen Bart paßte.“[3]
[3] Der Bart wird dann weggefeilt.
[4] Die Bärte werden neben dem Aufschnitt angelötet und lenken den dort austretenden Wind.
[5] Im Bart bewegen sich die Segelflieger kreisend aufwärts und gewinnen so die nötige Höhe und Energie.

Redewendungen:

beim Barte des Propheten, in den Bart murmeln, jemandem Honig um den Bart schmieren, jemandem um den Bart gehen, so einen Bart haben, um des Kaisers Bart streiten, Witz mit Bart

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] den Bart abrasieren, binden, rasieren, scheren, schneiden, stutzen, zurechtstutzen, zwirbeln
[2] der Bart des Schlüssels bricht ab / steckt im Schloss

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: bärtig, bartlos, bebartet
Substantive: Bartaffe, Bartbinde, Bartel, Bartfaden, Bartflechte, Bartgeier, Bartgras, Barthaar, Bartmeise, Bartpflege, Bartrobbe, Bartscher, Bartstoppel, Barttracht, Bartträger, Bartwichse, Bartwuchs

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Barthaar
[2] Wikipedia-Artikel „Schlüsselbart
[3] Wikipedia-Artikel „Grat
[5] Wikipedia-Artikel „Aufwind
[1–5] Wikipedia-Artikel „Bart
[1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bart
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bart
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBart
[1, 2] The Free Dictionary „Bart

Quellen:

  1. Gerhard Köbler, Althochdeutsches Wörterbuch, 3. Auflage (1993), B
  2. Friedrich Gerstäcker: Die Regulatoren in Arkansas. Ein Roman aus dem amerikanischen Pflanzerleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1975, Seite 7 f. Zuerst 1845 erschienen.
  3. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 175. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Bart
(Bart)
die Bart
(Bart)
die Barts
Genitiv des Bart
des Barts
Barts
der Bart
(Bart)
der Barts
Dativ dem Bart
(Bart)
der Bart
(Bart)
den Barts
Akkusativ den Bart
(Bart)
die Bart
(Bart)
die Barts
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Bart in Deutschland

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Bart“ – für männliche Einzelpersonen, die „Bart“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Bart“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Bart“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Bart, Plural: Barts

Aussprache:

IPA: [baːɐ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bart (Info), Lautsprecherbild Bart (Info)
Reime: -aːɐ̯t

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname

Herkunft:

In den meisten Fällen Übername für einen Bartträger im Sinne von „der Bärtige“, in selteren Fällen Variante des altgermanischen Personennamens Bardo, einer Kurzform zu Personennamen wie Barthold oder Bartholfsein.[1][2][3] Auch ein Übername zu althochdeutsch barta „Streitaxt“ für den Axtkämpfer oder Bartenmacher (siehe z.B. Bartenschläger)[2] ist denkbar. Vereinzelt kann auch der Vorname Bartholomäus oder ein Herkunftsname zu Orten wie Barth in MEcklenburg-Vorpommern namensbildend gewesen sein.[1][3]
Brechenmacher[3] führt auch noch Hausnamen als Quelle an.

Namensvarianten:

[1] Barth, Part, Parth

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Georg Bart († 1595), evangelischer Theologe und Kirchenliedverfasser
Jean Bart (1651–1702), französischer Seeheld
Lionel Bart (1930–1999), britischer Musical-Komponist

Beispiele:

[1] Unsere neue Lehrerin heißt Frau Bart.
[1] „»Was ist das für Schießen, Herr Bart?« fragte er in ängstlicher Spannung, »werden wir angegriffen?«“[4]
[1] Wikipedia-Artikel „Bart
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 54
[1] Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. A-J. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 75
[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 143
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 105
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 102 f.
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 3. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1908, Seite 109
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBart
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheBart
[1] „Bart“ bei Geogen Onlinedienst

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 105
  2. 2,0 2,1 Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 102 f.
  3. 3,0 3,1 3,2 Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. A-J. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 75
  4. Reinhold Werner: Berühmte Seeleute. Otto Janke, Berlin 1882, Seite 126.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Barth, paart
Anagramme: brat, Brat, trab, Trab


Bart (Englisch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, Vorname[Bearbeiten]

Worttrennung:

Bart, Genitiv: Bart’s

Aussprache:

IPA: [bɑː(ɹ)t]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] männlicher Vorname

Herkunft:

Kurzform von Bartholomew, deutsch: Bartholomäus)

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Bart Simpson, Georg Bart, Jean Bart, Lionel Bart

Beispiele:

[1] Bart wasn’t, in fact, British, although Bart’s father, a sales executive, had dragged the family to England when Bart was a teenager, and Bart had mimicked the local accent in order to better blend in with his prep school peers […][1]
Bart war, wenn man es genau nimmt, nicht britisch, obwohl Barts Vater, ein Vertreter, die Familie nach England gelotst hatte, als Bart ein Teenager war, und Bart den örtlichen Akzent nachmachte, um besser in der Gruppe seiner Schulkollegen zu verschwinden […]
[1] In Between the Acts, there can be little doubt that the two opposed characters Bartholomew Oliver, known as Bart for short, and his sister, the bird-like, diaphanous, mystical, intuitive Lucy Swithin, represent respectively Leonard and Virginia.[2]
In Between the Acts, daran besteht wohl kaum ein Zweifel, sind die beiden sich gegenüberstehenden Charaktere Bartholomew Oliver, kurz Bart genannt, und seine Schwester, die vogelgleiche, vage, mystische, intuitive Lucy Swithin, Repräsentanten für Leonard beziehungsweise Virginia.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Englischer Wikipedia-Artikel „Bart

Quellen:

  1. Janelle Brown, All We Ever Wanted Was Everything (2009), Seite 144
  2. Roger Poole, The unknown Virginia Woolf (1995), Seite 232


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