Augenblick

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Augenblick (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Augenblick die Augenblicke
Genitiv des Augenblicks
des Augenblickes
der Augenblicke
Dativ dem Augenblick
dem Augenblicke
den Augenblicken
Akkusativ den Augenblick die Augenblicke

Worttrennung:

Au·gen·blick, Plural: Au·gen·bli·cke

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯ɡn̩ˌblɪk], [ˌaʊ̯ɡn̩ˈblɪk][1], [ˈaʊ̯ɡŋ̩ˌblɪk], [ˌaʊ̯ɡŋ̩ˈblɪk][2]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Augenblick (Info), —, Lautsprecherbild Augenblick (Info), —
Reime: -ɪk

Bedeutungen:

[1] kurze Dauer, Moment

Herkunft:

schon im Mittelhochdeutschen ist ougenblick „(schneller) Blick der Augen“ bezeugt, vom 13. Jahrhundert an auch mit der Bedeutung „ganz kurze Zeitspanne“[3]
strukturell: Determinativkompositum aus dem Substantiv Auge, dem Fugenelement -n und dem Substantiv Blick

Synonyme:

[1] Moment

Sinnverwandte Wörter:

[1] Nu

Gegenwörter:

[1] Weile; Ewigkeit

Oberbegriffe:

[1] Zeitpunkt, Zeitspanne

Beispiele:

[1] In diesem Augenblick gefror mir das Blut in den Adern.
[1] Einen Augenblick, bitte!
[1] In dem Augenblick, in dem ich sie sah, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.
[1] Sie erreichte im letzten Augenblick noch ihren Zug.
[1] „In seinem Amtszimmer angekommen, setzt sich der Bürgermeister einen Augenblick in seinen Sessel und denkt nach.“[4]
[1] „Einen Augenblick später wurde meine Zellentür aufgerissen.“[5]
[1] „Von diesem mystischen Augenblicke an nehmen die Ereignisse einen tragikomischen Verlauf.“[6]
[1] „Nach ein paar Augenblicken steht sie wieder.“[7]

Redewendungen:

[1] (umgangssprachlich) alle Augenblicke: immer wieder
[1] jeden Augenblick: bereits im nächsten Moment
[1] keinen Augenblick: niemals
[1] einen lichten Augenblick haben: nur zeitweilig klare Gedanken fassen können; (scherzhaft) einen guten Einfall haben

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Augenblick lang nicht aufpassen, einen Augenblick lang warten
[1] der entscheidende Augenblick (Lautsprecherbild Audio (Info)), im ersten Augenblick, im letzten Augenblick, im nächsten Augenblick, im passenden Augenblick, im richtigen Augenblick; der passende Augenblick, der richtige Augenblick; in einem schöpferischen Augenblick, in einem schwachen Augenblick
[1] der Augenblick der Wahrheit

Wortbildungen:

[1] augenblicklich, augenblicks, Augenblicksbildung, Augenblickssache

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Augenblick
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Augenblick
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Augenblick
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAugenblick
[1] The Free Dictionary „Augenblick

Quellen:

  1. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Seite 207
  2. Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Seite 339
  3. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Stichwort: „Auge“.
  4. Hans Fallada: Bauern, Bonzen und Bomben. Roman. Aufbau, Berlin 2011, ISBN 978-3-7466-2793-9, Seite 126. Erstveröffentlichung 1931.
  5. John Goldsmith: Die Rückkehr zur Schatzinsel. vgs verlagsgesellschaft, Köln 1987, ISBN 3-8025-5046-3, Seite 207. Englisches Original „Return to Treasure Island“ 1985.
  6. Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?. Wahn Täuschung Verstehen. 20. Auflage. Piper Verlag, 1992, ISBN 3-492-10174-7, Seite 218.
  7. James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 164.