Arabellion

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Arabellion (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Arabellion
Genitiv der Arabellion
Dativ der Arabellion
Akkusativ die Arabellion

Worttrennung:

Ara·bel·li·on, kein Plural

Aussprache:

IPA: [aʁabɛˈli̯oːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Arabellion (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] eine Serie von Aufständen in der arabischen Welt, die im Jahre 2010 begann

Herkunft:

Kontamination (Kofferwort) aus den Substantiven Arabien und Rebellion
Das Wort ist ein Neologismus der 2010er Jahre.[1]

Synonyme:

[1] Arabischer Frühling

Beispiele:

[1] „Unpolitische Jugend? Von wegen! In diesem Jahr bewegte der Protest der Jungen die Welt. In Nordafrika brachten sie die Arabellion in Gang.“[2]
[1] „Auch unsere Wahrnehmung der sogenannten Arabellion folgte einem ähnlichen Muster aus naiver Euphorie und Enttäuschung: blindes Vertrauen ins Zivilisierende des Mehrheitsprinzips (das man sich wohl als Herrschaft weltzugewandter Facebook-Nutzer und Twitterer geträumt hatte) und Katzenjammer nach den Wahlsiegen der Islamisten.“[3]
[1] „Die Arabellion geriete zu einer möglicherweise bewaffneten Auseinandersetzung zwischen einem sunnitischen und einem schiitischen Block, Falken und Hardliner auf beiden Seiten setzten sich durch, das Feindbild Schiiten ließe den Einfluss fundamentalistischer Sunniten über die Gesellschaften noch wachsen.“[4]
[1] „Auch ein Husni Mubarak galt als Präsident für die Ewigkeit, bevor ihn die Arabellion wegfegte.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Arabellion

Quellen:

  1. Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismen der 2010er Jahre
  2. Lisa Caspari, Ludwig Greven, Markus Horeld, Steffen Richter, Parvin Sadigh, Michael Schlieben: Kein gutes Jahr für Blender und Ideologen. Politische Trends 2011. In: Zeit Online. 28. Dezember 2011, ISSN 0044-2070 (URL).
  3. Marko Martin: Trockene Tugend. In: Welt Online. 25. Februar 2012, ISSN 0173-8437 (URL).
  4. Marc Thörner: Die Taktik der Golfherrscher. In: taz.de. 19. Februar 2012, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 15. März 2012).
  5. Dirk Kurbjuweit: Die Macht der Ohnmächtigen. In: DER SPIEGEL. Nummer 17, 19. April 2014, ISSN 0038-7452, Seite 127.