Affe

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Affe (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Affe die Affen
Genitiv des Affen der Affen
Dativ dem Affen den Affen
Akkusativ den Affen die Affen
[1] Ein Affe, genauer: Ein Schimpanse
[1] Affen der Art Westliche Grünmeerkatze beim Fressen

Worttrennung:

Af·fe, Plural: Af·fen

Aussprache:

IPA: [ˈafə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Affe (Info), Lautsprecherbild Affe (Info)
Reime: -afə

Bedeutungen:

[1] Zoologie: Säugetier aus der Unterordnung Anthropoidea in der Ordnung der Primaten
[2] abwertend: eitler, affektierter Mensch
[3] abwertend: roher, primitiver, ungeschlachter Mann
[4] Jägersprache: ein junges Murmeltier
[5] Militärjargon: Felltornister
[6] ein durch Alkohol verursachter Rauschzustand

Herkunft:

mittelhochdeutsch affe → gmh, althochdeutsch affo → goh, seit dem 9. Jahrhundert belegt, durch reisende Kaufleute eingeführt, Ursprung ungewiss.[1][2]
[5, 6] bildlich vom „Affen auf der Schulter“ abgeleitet; vgl. auch tschechisch opít se → cs sich betrinken mit tschechisch opice → cs Affe[Quellen fehlen]

Synonyme:

[2] Fatzke, Lackaffe
[3] Primitivling, Primat, Prolet
[6] Rausch, Suff

Weibliche Wortformen:

[1] Äffin

Verkleinerungsformen:

[1] Äffchen, Äfflein

Oberbegriffe:

[1] Primat
[4] Murmeltier
[5] Behälter

Unterbegriffe:

[1] Altweltaffe, Breitnasenaffe, Nasenaffe, Neuweltaffe, Schmalnasenaffe
[1] Brüllaffe, Eigentlicher Affe, Halbaffe, Hundsaffe, Kapuzineraffe, Menschenaffe, Nachtaffe, Tieraffe
[1] Gorilla, Klammeraffe, Meerkatze, Orang-Utan, Pavian, Schimpanse

Beispiele:

[1] Affen sind in der Regel Pflanzenfresser.
[1] „Die neuere Systematik teilt die Primaten in vier Unterordnungen: Lemuroidea oder Lemuren, Galagoidea oder Buschbabys und Loris, Tarsioidea oder Gespenstmakis und Simiae oder Affen.“[3]
[1] „Im Gegensatz zu den Menschen mögen die ausschließlich im Simien-Gebirge heimischen äthiopischen Steinböcke die schlauen Affen.“[4]
[1] „Statt Kamelen sahen wir nun Affen, Esel, Kühe und Pferde.“[5]
[1] „In einem großen Käfig mit einem Baumstamm darin turnten dort zwei aufgeregte Affen mit langen Schwänzen.“[6]
[2] Ich versteh' nicht, was du an dem Affen findest.
[3] Er hat sich wie ein Affe aufgeführt, man kann kaum glauben, dass der gebildet sein soll.
[4] Da sah ich eine Katze mit vier Affen im Bau verschwinden.
[5] Die Soldaten trugen einen Affen mit sich.
[5] „Das ungewohnte Marschieren mit dem schweren Affen kam uns Marinern recht sauer an.“[7]
[5] „In Halle nahm er seinen Affen und stieg aus.“[8]
[6] Sie hatte einen mächtigen Affen.
[6] Er trug einen gewaltigen Affen davon.

Redewendungen:

den Affen machen – den Clown spielen
jemandem einen Affen machen – jemanden necken
sich zum Affen machen – sich blamieren
mich laust der Affe! – ich bin verwundert
auf dem Affen seinFixer-Jargon: unter Heroin-Entzugserscheinungen leiden (Gegenteil: „fett“ sein)
seinem Affen Zucker geben – eitel sein
an jemandem einen Affen gefressen haben – in jemanden vernarrt sein
sich einen Affen kaufen – sich betrinken
wie ein Affe auf dem Schleifstein sitzen

Sprichwörter:

immer bleibt der Affe ein Affe – werd' er selbst König oder Pfaffe

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] ein geleckter Affe

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
[*] affenähnlich, affenartig, affengeil, affentittengeil, äffisch
[2] affig
Substantive: Affenadler, Affenart, Affenbaby, Affenbande, Affenbeere, Affenbrotbaum, Affenliebe, Affenmensch, Affenpinscher, Affenschande, Affenschaukel, Affentempo, Affentheater, Affenzahn, Afferei, Gähnaffe, Maulaffe
[2] Spiegelaffe
Verben: [*] äffen, nachäffen

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Affe
[1, 4, 5] Wikipedia-Artikel „Affe (Begriffsklärung)
[1 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „affe
[1–3, 5, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Affe
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAffe
[1–3] The Free Dictionary „Affe
[1] Verzeichnis:Tiere

Quellen:

  1. Wahrig Herkunftswörterbuch „Affe“ auf wissen.de
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Affe
  3. Autorengemeinschaft: Das große Buch des Allgemeinwissens Natur. Das Beste GmbH, Stuttgart 1996, ISBN 3-87070-613-9, Seite 800
  4. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 88.
  5. Lois Pryce: Mit 80 Schutzengeln durch Afrika. Die verrückteste, halsbrecherischste, schrecklich-schönste Reise meines Lebens. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2018 (übersetzt von Anja Fülle, Jérôme Mermod), ISBN 978-3-7701-6687-9, Seite 127. Englisches Original 2009.
  6. Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 299. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
  7. Joachim Ringelnatz: Als Mariner im Krieg. Diogenes, Zürich 1994, Seite 189 f. ISBN 3-257-06047-5. (Der Text erschien unter dem Namen Gustav Hester im Jahr 1928.)
  8. Hans Herbert Grimm: Schlump. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04609-0, Seite 246. Erstauflage 1928.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Affekt, gaffe, Haffe, Kaffe, Laffe, paffe, raffe, Waffe


Affe (Schwedisch)

Substantiv, Vorname

Singular Plural

Nominativ Affe

Genitiv Affes

Worttrennung:

Af·fe, kein Plural

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] ein schwedischer männlicher Vorname

Herkunft:

Kosename des Vornamens Alf, einer schwedischen Form von Adolf[Quellen fehlen]

Beispiele:

[1] Du skulle träffa Affe på medborgarkontoret, han kan hjälpa.
Du solltest Affe im Bürgerbüro treffen, der kann helfen.

Übersetzungen

[1] Schwedischer Wikipedia-Artikel „Alf
[1] Nordic Names (englisch) „Affe