𒌓𒁺

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Anmerkung zur Keilschrift:

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Keilschriftzeichen in diesem Begriff
𒌓 (UD) 𒁺 (DU)

𒌓𒁺 (è, éd) (Sumerisch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Aspekt Perfektiv
ḫamṭu
Imperfektiv
marû
Singular 𒌓𒁺 (è) 𒌓𒁺 (éd)
Plural 𒌓𒁺 (è) 𒌓𒁺 (éd)
Partizip 𒌓𒁺𒀀 (è-a)
Alle weiteren Formen: Flexion:𒌓𒁺

Bedeutungen:

[1] Grundbedeutung: herauskommen (lassen), hinausgehen (lassen), weggehen (lassen), verlassen
Bedeutung schon in den beiden Zeichen 𒌓 – Grundbedeutung „Sonne“, „hell“ und 𒁺 – Grundbedeutung „Fuß“, „treten
[2] abgeleitet von [1]: erscheinen, als jemand/etwas auftreten

Beispiele:

[1] ti mar-uru5-a ud-gin7 ì-éd.[1]
Die Pfeile sollen aus dem Köcher wie Sonnenstrahlen fliegen (=ausgehen).[2]
Kommentar: aus dem Zusammenhang Imperfektiv(marû)-Form /ed/ (hier: soll …) statt /e/. Subjekt: Pfeile, 𒋾 (ti) hier ohne Kennzeichnung des Plurals. mar-uru5 (Köcher) mit Ablativ-Affix „-a“
[2] 𒀭𒊩𒌆𒄈𒋢 𒌨𒊕 𒆗𒂵 𒀭𒂗𒆤𒇲𒊏 𒅗𒌤𒀀 𒉺𒋼𒋛 𒋓𒁓𒆷𒆠𒆤 𒃻𒌌𒂊 𒉺 𒈬𒈾𒌓𒁺 (…)
dingirNin-ĝír-su ur-saĝ kala-ga dingirEn-líl-lá-ra Gù-dé-a ensí Lagaschaki-ke4 nì-du7-e pa mu-na-è (…)[3]
Für (den Gott) Ningirsu, den starken Helden des Gottes Ellil hat Gudea, der Stadtfürst von Lagasch, das (kultisch) Angemessene strahlend erscheinen lassen, (…)
Kommentar zur Präfixkette des Verbs è: mu (steht vor finiten Verben, Bedeutung im Eintrag 𒈬) + (i)n (3. Person) + a (Dativ), geschrieben als Silben: 𒈬 (mu) → sux 𒈾 (na) → sux — „für ihn“ = „ihm“ (Ningirsu, dem Helden Enlils - das Dativ-ra steht am Ende der Kette von Appositionen).
[2] Tukumbi lu lú-ki-inim-ma-ak-še ib-ta-è, lu niĝzuḫ bankuŕ, 15 gin kug babbar-àm ib-lá-e. (Kodex Urnamma, §28)
Wenn ein Mann als Zeuge auftritt, dieser Mann aber der Lüge überführt wird, so sind es 15 Schekel (ca. 125g) Silber, die er bezahlen wird. Kommentar: Verb: ib-ta-è. ta ist ein Dimensionalinfix, bedeutet „von x weg“

Charakteristische Wortkombinationen:

𒃻𒌌𒂊 𒉺 𒌓𒁺
nì-du7e pa è
das Angemessene strahlend erscheinen lassen, auf prächtige Weise hervorbringen
Kommentar: sinngemäße Übersetzung, wörtlich: dem Angemessenen (-e = Direktiv) den Stab(?) (pa, Objekt des Verbs) erscheinen, aufgehen lassen. In kultischem Zusammenhang in Königsinschriften

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Rykle Borger: Assyrisch-babylonische Zeichenliste. In: Alter Orient und Altes Testament. 3. Auflage. Band 33/33A, Butzon & Bercker; Neukirchener Verlag, Kevelaer; Neukirchen-Vluyn 1986, ISBN 3-7666-9206-2; ISBN 3-7887-0668-6, DNB 870215418 (Nachdruck der 1. Auflage mit Supplement), Nummer 381 (UD)
[1] The Pennsylvania Sumerian Dictionary: e3[LEAVE]

Quellen:

  1. Gudea Zylinder A, Kolumne 6, Zeile 20 in: The building of Ningirsu´s temple: composite text. In: The Electronic Text Corpus of Sumerian Literature. 15. Juli 1998, abgerufen am 26. Oktober 2013 (Englisch)., Zeile 158
  2. The building of Ningirsu´s temple: translation. In: The Electronic Text Corpus of Sumerian Literature. 15. Juli 1998, abgerufen am 26. Oktober 2013 (Englisch)., Zeile 158
  3. Hans Neumann: Drei altmesopotamische Tonnägel im Besitz des Archäologischen Museums der Martin-Luther-Universität Halle_Wittenberg. In: Wissenschaftliche Zeitschrift Universität Halle. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe. 25, 1976, Seite 84f (Drei altmesopotamische Tonnägel, auf archiv.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 21. Dezember 2012)

waṣû (Akkadisch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Umschrift:

È oder UD.DU, Logogramm für waṣû bzw. aṣû (1. Jahrtausend)

Bedeutungen:

[1] hinausgehen, verlassen